Forum:Mirke 11 | 12. April 2016

  1. Begrüßung und Vorstellung

Inge Grau begrüßt die Teilnehmenden und dankt der Alten Feuerwache für die Bereitstellung der Räume. Die Teilnehmenden stellen sich kurz vor.

 

  1. Bericht von der Alten Feuerwache

Jana Ihle, Pädagogische Leitung in der Alten Feuerwache berichtet, dass die Arbeit mit Geflüchteten stetig zunimmt. Im Moment kommen ca. 40 mehr zum Mittagstisch. Sie und ihre Familien haben einen sehr hohen Beratungs- und Versorgungsbedarf. Diese Arbeit muss aus dem bestehenden Budget gestemmt werden, die Zuwendungen der Stadt Wuppertal wurden seit 25 Jahren nicht erhöht. Daher ist das Einwerben von Spenden und Sponsoring zwar zusätzliche Arbeit, aber unerlässlich um zu erreichen, dass niemand, der hilfsbedürftig ist, abgewiesen wird.

Das Begegnungscafé für Geflüchtete und UnterstützerInnen wird immer mehr nachgefragt. Auch hierfür stehen keine zusätzlichen Gelder der Stadt zur Verfügung.

Noch eine weitere Gruppe nimmt die Angebote der Alten Feuerwache zunehmend in Anspruch: Legal eingewanderte Rumänen. Sie leben unter katastrophalen Umständen – in Abruchhäusern, z.T. ohne Wasser und Strom und die Kinder gehen nicht zur Schule. Hier geht es um materielle und psychologische Grundversorgung für die Menschen, die die Alte Feuerwache leistet

 

  1. Selbstverständnis und Struktur des Forum:Mirke

Matthias Wanner, der das Forum:Mirke im Rahmen seiner Doktorarbeit wissenschaftlich begleitet, stellt das von der Orga-Gruppe erarbeitete Papier zum Selbstverständnis und Struktur des Forum:Mirke (F:M) vor. Das Papier befindet sich im Anhang und daraus geht auch hervor, wer in der Orga-Gruppe mitarbeitet. Das Papier ist ein erster Aufschlag, Anmerkungen oder Ergänzungen sind erwünscht. Es soll dazu dienen, Akteuren im Quartier zu vermitteln, welche Funktion das Forum:Mirke hat und sie zu einer Mitarbeit zu motivieren. Das F:M ist keine „aufsuchende“ Struktur, sondern Einladung zur Mitgestaltung.

An einer Online-Plattform für das Forum:Mirke wird gearbeitet. Hier sollen dann ein Terminkalender, Themenspeicher, Protokolle etc. veröffentlicht werden. Auch dazu sind Ideen willkommen.

 

  1. Aufwertung der Friedrichstraße –Neue Friedrichstraße

Es wird die Frage diskutiert, ob das F:M dies zu einem Schwerpunktthema machen soll, Voraussetzug ist, dass sich Leute finden, die in einer AG dazu mitarbeiten. Betont wird noch einmal der große Stellenwert der Straße, die die Innenstadt mit der Nordbahntrasse und Utopiastadt verbindet.

Klaus Lüdemann erinnerte daran, dass sich Peter Krieg im letzten Jahr als Koordinator für Prozesse der Entwicklung der Straße als Fahrradstraße einsetzen wollte. Aus diesem Plan wurde nichts, weil er nun die ehrenamtlichen UnterstützerInnen in der Geflüchteten-Arbeit koordiniert. Klaus Lüdemann berichtet von einem Ortstermin der Bezirksvertretung, wo vorgeschlagen wurde, auf dem Karlsplatz Fahrradboxen aufzustellen. Außerdem gab es den Vorschlag, einen Feierabend-Flohmarkt zu veranstalten.

Man könnte thematisch auch aufgreifen, dass die Straße die „materielle“ Verbindung zwischen den urbanen Gärten – Karlsplatz, Inselgarten und Utopiastadt-Garten darstellt.

Nicole Glöckner machte den Vorschlag, alle AnwohnerInnen anzuschreiben und ihnen die Straße sauber zu machen und anschließend soll jede/r einen Zucchini-Samen irgendwo in die Erde stecken.

Klaudia Anosike hatte einen Vorschlag zur Aktivierung der AnwohnerInnen geschickt, in dem sie anregt, über Familien bzw. über die Kinder Interessierte für die Gestaltung der Straße zu gewinnen. „Zum Beispiel könnte man einen Wettbewerb „Die Zukunft meiner Straße“ starten. Man könnte zu Beginn ein Fest ausrichten und man bedient sich bei der Planung des kreativen Potenzials, das schon im Mirker Quartier existiert. Man könnte den Flohmarkt rund um die Kirche platzieren, vielleicht ein „Kindersupagolf“ veranstalten und einen Workshop für Kinder und Jugendliche zum Thema Modellbau anbieten und dabei utopische Modelle von der Friedrichstraße bauen.“ Jacob Economou will Heinrich Weid ansprechen, der ist ein Nachbar und Professor für Darstellen und Gestalten an der Uni. Vielleicht kann er ein studentisches Projekt daraus machen.

Herr Fischer, ehrenamtliches Denkmalpfleger, erläutert dass die Straße eine der interessantesten Straßen in Elberfeld mit einer 150jährigen Architekturgeschichte ist. Ab Juni will er alle Informationen zu den markanten Gebäuden für einen Flyer zusammenstellen. Er plädiert dafür, das historische Pflaster mindestens in Teilen zu erhalten. Wenn es gepflegter wäre, wären die Barrieren nicht so massiv.

 

Inge Grau wird einen Vorschlag für die Weiterarbeit der AG machen und die Interessenten, die sich gemeldet hatten, zu einem Treffen einladen. Es soll ein Internetpad eingerichtet werden, auf dem alle Informationen gesammelt werden können.

 

  1. Utopiastadt Campus

Die Firmengruppe Küpper hat sich als Investor zurückgezogen, haben aber bis Juni noch ein Vorkaufsrecht, das beinhaltet, dass die Firmengruppe auch einen Alternativpartner für den Verkauf vorschlagen kann. Sie möchte als Berater den Entwicklungsprozess des Campus begleiten.

Utopiastadt ist im Gespräch mit verschiedenen Akteuren darüber, wie eine langsamere Entwicklung im Sinne eines Wachsens umgesetzt werden kann. Auch die Frage einer Rechtsform wie Genossenschaft oder Stiftung ist im Gespräch. Es gibt auch schon ein paar Interessenten, z.B. ein Wohnprojekt für Menschen mit Handicap, ein Kulturkindergarten, einen Handwerkshof. Man muss aber davon ausgehen, dass für Aurelis ein kleinteiliger Verkauf deutlich uninteressanter ist. Wichtig ist jetzt, dass in der Öffentlich eine breitere Diskussion über die Fläche stattfindet. Dazu befindet sich ein „Utopiastadt Campus Baukasten“ in Arbeit. Die Bedarfe aus dem Quartier sollen abgefragt werden. Wie positioniert sich das F:M dazu? Ein Großteil der BewohnerInnen des Quartiers ist sich nicht darüber bewusst, dass mit dieser großen Fläche eine große Entwicklungschance existiert. Das F:M kann die Aufgabe haben, darüber besser zu informieren und ein Feedback aus dem Quartier einzusammeln. Es sind Bachelorarbeiten in Arbeit, die aber nur punktuell Interessen aus dem Quartier abfragen können. Andere Vorschläge sind Plakate, eine Postwurfsendung oder mit einigen von Haus zu Haus gehen und NachbarInnen zu befragen.

Jana Ihle weist darauf hin, dass man auch soziale Indikatoren berücksichtigen muss. Diese können Aufschluss darüber geben, was im Quartier fehlt.

Hans Hoge hatte Skizzen über Wegeverbindungen und Schnittstellen im Quartier geschickt, die einen Denkraum schaffen, der die an dieser Stelle unsägliche A46 überschreitet und versucht Verbindungen in den Norden zu bauen. Die Skizzen befinden sich im Anhang

Im Orga-Team wird diskutiert werden, wie die weitere Arbeit an dem Thema aussehen kann.

Alle, die Ideen für den Utopiastadt Campus haben, sind aufgerufen diese dem F:M mitzuteilen! Das Orgateam wird bis zum nächsten Forum einen Vorschlag für das weitere Vorgehen vorbereiten.

 

  1. Sonstiges

Jacob Economou berichtete über weitere Umbaupläne für den Platz vor der Schule Helmholtzstraße. Es seien Baumfällungen vorgesehen und statt 3 Tischtennisplatten soll es nur noch 1 geben. Klaus Lüdemann berichtet von einem Ortstermin der Bezirksvertretung, die diesen Planungen kritisch gegenüber stand. Leider wurde versäumt, diesen Ortstermin zu veröffentlichen. Hier hätten sich BewohnerInnen mit ihren Meinungen einbringen können. Von der Verwaltung wurde gänzlich versäumt, BewohnerInnen einzubeziehen, das wurde kritisiert. Meistens haben die BenutzerInnen mehr Verständnis dafür, wie ein Platz umgestaltet werden sollte, um ihren Bedürfnissen besser zu entsprechen. Herr Bleck und Herr Bieler-Giesen nehmen die Kritik an den geplanten Veränderungen mit in die Verwaltung und versprachen, sich darum zu kümmern.

 

Nächste Termine Forum:Mirke:

  1. Juni, 11. August, 10. Oktober, 13. Dezember. Die Orte werden in den Einladungen bekannt gegeben.

 

18.04.2016 Gaby Schulten

 

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