STADTENTWICKLUNGSSALON | BODEN & IMMOBILIEN | WARE ODER GEMEINGUT?
Prof. Dr. Guido Spars im Gespräch mit Fritjof Mothes
Die Spekulation mit Grund und Boden nimmt im Rahmen eines aufgeheizten Immobilienmarktes national und international zu. Finanzmärkte nutzen sie, um Kapitalrenditen in die Höhe zu katapultieren. Die Mietpreise steigen in vielen Städten rasant, belasten damit Haushalte oder führen zu Verdrängung. Auch der Erwerb von Immobilien ist trotz Niedrigzins für viele kaum finanzierbar. Diese Entwicklungen sind nicht mehr nur ein Problem der Metropolen – auch Wuppertal ist allmählich betroffen. Viele Viertel und Immobilien weisen Investitionsbedarf auf und das Preisniveau wirkt häufig im Vergleich zu benachbarten Metropolen harmlos, doch die strukturellen Entwicklungen sind besorgniserregend.
Wie kann einer rein finanzmarktorientierten Wohnraum- und Stadtentwicklung entgegengetreten werden? Kann Grund und Boden der Warencharakter entzogen, d.h. können sie resozialisiert werden? Wie können Kommunen und andere gemeinwohlorientierte Organisationen mehr Steuerungshoheit erlangen? Welche Möglichkeiten haben wir als Zivilgesellschaft, Einfluss auf eine sozial gerechte Boden- und Immobilienpolitik zu nehmen? Wie kann eine lebendige Debatte um Boden- und Immobilienpolitik in Wuppertal in Gang gebracht werden? Bundesweit gibt es mittlerweile diverse Initiativen, die diesen Einfluss fördern wollen, darunter die Schwerter Erklärung oder das bundesweite Netzwerk Immovielien, welche die Sicherstellung des Zugangs aller gesellschaftlichen Gruppen zu Grund und Boden fordern. Sie sehen es als unerlässlich an, dass Boden wieder stärker unter Gemeinwohlinteresse zu sehen ist und nicht nur als Sanierungsfaktor für leere Kassen und als Investitionsgut für Kapitalanlegerinnen.
Der 5. Stadtentwicklungssalon freut sich auf den Referenten Fritjof Mothes vom Planungsbüro Stadtlabor aus Leipzig. Im Gespräch mit dem Wuppertaler Professor für die Ökonomie des Bauens und Planens, Prof. Dr. Guido Spars, werden die Leitfragen des Abends erörtert, der nationale Diskurs erläutert und gute Beispiele vorgestellt. Gerade Projekte und Erfahrungen aus vormals schrumpfenden, strukturschwachen und allmählich boomenden Städten können dabei gute Anregungen für Wuppertal bieten.
Wann und Wo?
am Donnerstag, dem 22. November 2018,
um 19:00 Utopiastadt (Mirkerstraße 48, 42105 Wuppertal)