Supagolf | Die wilde 13 kehrt zurück

Ein Sommer im Quartier ist kein richtiger Sommer, wenn du nicht mit einem ausgemusterten Hockeyschläger ehemalige Lake Balls über den kultigen Supagolfkurs gespielt hast – so ist es zumindest für mich. Umso erfreulicher ist es, dass Supaknut und Special Agent D.D.Q. Lessa auch in diesem Jahr wieder ihr Ideenreichtum verausgabten und 18 Bahnen im Gepäck haben. Nachdem das erste Wochenende durch peitschende Regenfälle ins Wasser fiel, kann man nun sagen: Supagolf ist wieder da. Die famoseste Randsportart kehrt zurück zur Hebebühne und bringt anlässlich des 13. Geburtstags, wie könnte es anders sein, die Wilde 13 mit. Wir haben uns an einem sonnigen Samstagnachmittag mit den beiden Initiatoren und Hank Zerbolesch getroffen, um mehr über die diesjährige Ausgabe zu erfahren. 

Über Supaknut und Special Agent D.D.Q. müssen wir wohl nicht viele Worte verlieren. Die zwei sind inzwischen fester Bestandteil des Quartiers und versorgen begeisterte Wuppertaler*innen bereits seit 13 Jahren mit frischen Konzepten und schlauem Upcycling. Hank Zerbolesch ist in Wuppertal vor allem für seine Romane und seinen Musikgeschmack bekannt. Tatsächlich hilft er aber auch Jahr für Jahr bei der Umsetzung von Supagolf. Die Drei treffen wir an der Rezeption direkt vor der Hebebühne. Während des Interviews kommen Interessierte vorbei und leihen sich neben einem Profi-Schläger und Ball auch ein Randsportartenbegleitheft und einen Bleistift aus U-Boot-Stahl aus – letzterer taucht auf Grund seiner Beschaffenheit stets wieder auf.

Die 13. Ausgabe von Supagolf wird den Abergläubigen anscheinend gerecht. Denn das erste Wochenende fiel auf Grund der widrigen Wetterverhältnisse erstmalig ins Wasser.  Am vergangenen Samstag baute die Truppe die Bahnen zwar auf, aber es kamen nur vier Gruppen, bevor die Regenschauer alle Bahnen und Spieler*innen unter Wasser setzten. Der Bann schien nicht gebrochen, denn auch der darauffolgende Samstag begann mit heftigen Regenschauern, die den Aufbau der Bahnen erschwerten, nach getaner Arbeit aber zum Glück nur in nassen Füßen resultieren und die Vorfreude ungebrochen lassen. Die Aktiven rund um Supagolf verstehen den Ausfall als Probelauf, mit dem sie mal wieder üben können, wie dieses Supagolf überhaupt funktioniert. Schließlich liegt zwischen den Ausgaben ein ganzes Jahr, in dem zwar Bahnen repariert, kreativ gearbeitet und künstlerisch gestaltet wird, aber nur wenig Umgang mit Enthusiast*innen geprobt werden kann.

Auch bei der 13. Ausgabe bleibt das bewehrte Prinzip gleich. Neben Bahnen mit Kultstatus kommen auch neuen Bahnen, wie etwa die Unter-Wasser-Bahn, die Museumsbahn, und Snakey-Golf hinzu, die den jährlichen Wiederspielwert aufs Neue garantieren. Passend zum Namen gibt es natürlich auch „Die Insel-mit-zwei-Bergen-Bahn“ die der*die ein*e oder andere vielleicht wieder erkennen wird. Die Ideen für die Bahnen sind allerdings schon ein paar Jahre alt und so ist es kein Wunder, dass Didi und Supaknut in der Zeit der Vorbereitung der Bahnen für das 13-jährige Jubiläum bereits neue Ideen für das 14. entwickeln. Aber wie läuft das eigentlich genau ab?

Nachdem die Supagolf-Truppe die drei Wochenenden hinter sich gebracht hat, nehmen sie erstmal ein wenig Abstand zur beliebten Randsportart, nur um wenige Zeit später, im Herbst erneut zusammenzukommen. Treffen mit ausgewählten Kaltgetränken in Supaknuts Atelier kurbeln die Kreativität an und führen zu spontan aufkommender Baulust, die ihre Materialisierung in einer Experimentierphase und schlussendlich in den neuen Bahnen findet. Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht, denn Didi und Supaknut sind zwar die ursprünglichen Initiatoren des Projekts, aber sie erhielten schon immer Unterstützung von Freund*innen und Mitstreiter*innen wie z.B. Eilike, Silke, Barbara, Hank, Linda, Jacob und dem gesamten Team der Hebebühne, die dabei unterstützen, die Bahnen zum Leben zu erwecken und den ganzen organisatorischen Aufwand abzuwickeln. So kommen zwar die Ursprungsideen aus den zwei Supaköpfen von Didi und Knut – die Entwicklung und der Bau der Bahnen sind allerdings das Produkt vieler Hände und Köpfe. Das Ergebnis dieses Prozesses verstehen Supaknut und Didi dann nicht bloß als Supagolf-Bahn, sondern vor allem als bespielbares Kunstwerk. Enthusiast*innen wird es wohl freuen, dass die Motivation für kommende Jahre ungebrochen ist. Supaknut und Didi haben bereits Ideen für eine Jubiläumsbahn, die pünktlich zum 100-jährigen Geburtstag Wuppertals realisiert werden soll – wir bleiben gespannt auf den Ideenreichtum der Supagolf-Familie!

Auf die Frage, ob Supaknut und Didi lieber bauen oder doch lieber spielen lassen, finden die beiden keine eindeutige Antwort. Aber gerade die Momente, wenn der erste Tag über die Bühne gebracht wurde, alle Beteiligten zusammen sitzen und den Tag Revue passieren lassen, sind die, die Supaknut und Didi so schätzen. Das Gefühl, das dabei aufkommt, gleicht laut Hank fast schon einer Partystimmung und entfacht Vorfreude auf die kommenden Wochenenden, die wie immer gut besucht sind. Auch wenn Supaknut und Didi keine Zahlen erheben, gehen sie davon aus, dass jährlich weit über 1000 begeisterte Wuppertaler*innen Supagolf spielen. Dieser erfreuliche Umstand zehrt zwar an den Kapazitäten, freut die Truppe aber jedes Jahr aufs Neue. Schlussendlich gleichen die ersten Wochenenden immer einer Art Ausstellungseröffnung, bei der Didi und Supaknut erfahren, wie ihre Ideen bei den Supagolfer*innen ankommen und wie sich die Kunstwerk-Bahnen auch unter altbekannten Dauergäst*innen schlagen.

Es ist längst Tradition, dass am letzten Sonntag des jährlichen Supagolf-Events, ein Turnier samt Pokalvergabe ausgetragen wird. Falls ihr also noch nicht in den Genuss gekommen seid, oder schon fleißig geübt habt und euer Können zum Besten geben wollt, sprechen wir hiermit eine dringliche Besuchsempfehlung aus. Für alle, die schon vorab eine kleine Urkunde mit nach Hause bringen wollen, gibt es diese auf Nachfrage an der Rezeption. Die Devise bleibt aber auch hier: „Wer’s nötig hat, bei Supagolf zu schummeln, der sollte über sein Leben nachdenken“. Supagolf findet an diesem Wochenende erneut statt. Wenn ihr euch das nicht entgehen lassen wollt, schaut unbedingt mal hier [INSTAGRAM] vorbei und lasst euch vor Ort blicken. Es lohnt sich!

PS: Aufmerksamen Quartiersbesucher*innen und Anwohner*innen wird aufgefallen sein, dass im letzten Jahr ein paar Supagolf-Bahnen auch abseits der etablierten Spielzeit aufgebaut wurden. Etwa zur Eröffnung der Wiesenwerke oder zur Eröffnung des Vorplatzes von Utopiastadt. Supaknut und Didi schließen nicht aus, dass das wieder der Fall sein wird, und sind froh über bezahlte Anfragen.

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