Modelltraumland trifft alte Feuerwache | ein Mitmachprojekt

Sich selbst eine eigene kleine Welt erschaffen – einmal Herr*in der Dinge sein. Der eigenen Kreativität freien Lauf lassen und selbst gestalten. Das ist in der Realität oftmals garnicht so leicht. Kompromisse hier, Gegebenheiten da. Doch wenn das Modelltraumland auf die alte Feuerwache trifft, dann wird Vorstellung zur Realität. In der letzten Ferienwoche der Herbstferien besuchten Klaus Weikamp und Bernd Schreiber die Jugendlichen der Alten Feuerwache und ermöglichten es ihnen auf 20x20cm ihre eigene kleine Welt zu erschaffen.

(v.l.) Bernd Schreiber und Klaus Weikamp | Foto von Wolf Sondermann

Klaus und Bernd bauen bereits seit über 5 Jahren an ihrer eigenen kleinen Welt. Im Keller von Klaus, in der Helmholtzstraße, haben sie in dieser Zeit in zahlreichen Stunden das 18qm große Modelltraumland geschaffen. Mit Liebe zum Detail und Feingefühl wird hier eine Welt erschaffen in der die Modelleisenbahn ein Mittel zum Zweck wird. Detailverliebte Stadtlandschaften die in der Dunkelheit erstrahlen und idyllische Felder schmücken das Miniatur-Traumland. Inzwischen ist nichtmehr viel Platz übrig um die Bahn weiter auszubauen – der Keller platzt aus allen Nähten. Doch Klaus und Bernd geben sich damit nicht zufrieden. In seinem Beruf als Lehrer an einer Hauptschule, machte Klaus die Erfahrung das die Jugendlichen sehr stark am praktischem Arbeiten, in Kontrast zum theoretischen Schulalltag, interessiert sind. Bei gemeinsamen Bastelstunden kommt ihnen die Idee ihr Hobby aus dem Keller in die Klassenzimmer und Bastelräume Wuppertals zu bringen.

Miniatur-Vorstadt gefällig? | Foto von Wolf Sondermann

Nach einem ersten erfolgreichen Workshop im Rahmen einer Projektwoche in der Hermann-von-Helmholtz-Realschule lernen sie Borys, Boryslawa Avtsen, im Wirtschaftswunder kennen. Als sich herausstellt das sie als pädagogische Fachkraft in der alten Feuerwache arbeitet, ist die Idee für den Workshop in der alten Feuerwache geboren. Nachdem auch die Finanzierung des Workshops durch Gelder des Mirker Quartiersfonds gesichert ist, findet der Workshop in der zweiten Woche der Herbstferien statt.

Die anfängliche Gruppengröße von 15 Kindern und Jugendlichen steigt schnell auf 25 an. Im ersten Schritt bekommen sie die Möglichkeit eine 12x12cm Platte zu gestalten, im zweiten dann eine 20x20cm Platte. Trotz anfänglicher Bedenken, dass einige der Teilnehmer*innen nicht hinterherkommen würden, berichten Bernd und Klaus von produktiven und entspannten Tagen an denen sie den Jugendlichen mit Hilfe ihrer Expertise eine ganz andere Welt eröffnen konnten. Die Jugendlichen helfen sich untereinander die passenden Miniaturen für ihre Welten zu finden und unterstützen sich außerdem bei der Gestaltung. Das kann bei der riesigen Auswahl an Zäunen, Tieren, Menschen, Pflanzen und Häusern mal ein wenig dauern. Im Prozess des Schaffens ist hierbei sowohl die eigene Kreativität, als auch das motorische Feingefühl gefragt – wer grob an die Sache herangeht, der kommt nicht weit.

Hunderte von Miniaturen lassen der Kreativität freien Lauf | Foto von Wolf Sondermann

 

 

Mit diesem Gerät werden selbst die Grashalme detailgetreu aufgestellt | Foto von Wolf Sondermann

Auch Borys ist überrascht davon wie gut die Jugendlichen den Workshop annehmen. Im Rahmen der Woche kommen immer wieder Interessierte auf sie zu, sodass letztendlich garnicht alle in den Genuss des Modellbaus kommen konnten. Außerdem hat sie die Jugendlichen nur selten so konzentriert und fokussiert gesehen. Neben den jugendlichen Teilnehmer*innen hat Borys auch selbst ihre eigene Miniatur-Modellbauwelt kreiert und ist verwundert wie entspannend diese Art von Arbeit sein kann. Die Platten werden nach der Fertigstellung für die kommenden zwei Wochen in den Räumlichkeiten der alten Feuerwache ausgestellt. Anschließend bekommt jede*r Jugendliche die Möglichkeit die eigene kleine Welt mit nach Hause zu nehmen.

Bernd und Klaus hoffen auch im den Sommerferien 2020 einen weiteren Workshop in der alten Feuerwache umzusetzen. Auf der Liste steht außerdem noch die Grundschule Markomannenstraße und Utopiastadt. In ihren Köpfen scheinen noch einige Ideen für zukünftige Projekte zu stecken. So auch die eines öffentlich zugänglichen Modelltraumlandes, dass mehr Raum für die kleine Parallelwelt bereit hält. Auf die Idee folgten Taten und voraussichtlich ab Sommer 2020 wird das Modelltraumland am Arrenberg eröffnen. Vorher müssen noch einige Wände eingerissen und Räumlichkeiten saniert werden. Die Zwei suchen nach wie vor nach Unterstützer*innen die sich sowohl idealistisch als auch finanziell an der Realisierung ihrer Idee beteiligen. Vielleicht etwas für dich?

Eine kleine Fete im Vorgarten? Kein Problem in der Miniaturwelt | Foto von Wolf Sondermann

Falls du mehr über das Modelltraumland erfahren möchtest, dann schau doch hier auf der Homepage vorbei. Du möchtest in Zukunft Teil des Modelltraumlands werden und Bernd und Klaus bei der Realisierung unterstützen? Dann melde dich via Email bei Klaus unter Klaus.Weikamp@web.de.

 

 

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