Forum:Mirke 56 | 29. August 2024 in der Malerstraße 20
1. Begrüßung von Margot Nitz-Roelofsen, Vorsitzende von KomMal e.V.
Sie informiert über das Wohnprojekt Malerstraße 20, das dieses Jahr das 10 jährige Bestehen feiert. Sie berichtet zunächst über die Entwicklung dieses Projektes, über die Gründung einer Baugruppe und über die Bauphase. Ausgangspunkt war die Reservierung der sehr verwilderten Brachfläche in der Malerstraße. Hier stand ehemals ein Pfarrhaus der Friedhofskirche, das schon vor einiger Zeit abgerissen wurde.
An einer gemeinsamen Wohnform Interessierte warben mit der Architektin Anja Schacht für das Projekt. So fanden sich weitere interessierte Personen, die sich in wöchentlichen Treffen kennenlernten und eine gemeinsame Projektidee entwickelten. Diese Ideen wurden in Wochenendfreizeiten vertieft. Wichtig war allen Projektbeteiligten eine aktive Nachbarschaft, das Zusammenleben von unterschiedlichen Generationen, die Nachhaltigkeit und das Ziel eines günstigen Bauens. Dieser Prozess zur Entwicklung des Projektes wurde professionell begleitet, so konnten aufkommende Konflikte schnell gelöst werden. In der Planungs- und Bauphase wurde in wöchentlichen Treffen der Bauablauf besprochen und gemeinsam die Angebote diskutiert. Bezogen wurde das Haus im September 2014. Eingezogen sind 26 Erwachsene und 15 Kinder, mit einer Altersspanne von 0 – 80 Jahren. Das Haus ist eine Wohnungseigentümergemeinschaft, 4 Wohnungen sind vermietet. Monatlich findet ein gemeinsames Treffen abwechselnd als Wohnungseigentümer-Versammlung und als Haustreff mit den Mietenden statt.
Auch heute sind gemeinsame Aktionen für alle Bewohner:innen sehr wichtig, monatlich gibt es einen Tortensonntag, mit selbst gebackenem Kuchen und gemütlichem Nachmittagskaffee, 3 mal jährlich ein gemeinsames Rudelputzen, um alles sauber und instand zu halten, und noch vieles andere.
Wer Interesse an eine Besichtigung des Wohnprojektes hat, kann sich unter Baugruppe Malerstraße | Wir gestalten unser Haus (malerstrasse.de) anmelden.
2. Information über die 1.Sitzung des Beirats zum Moscheebau
Christine Riesner ist für das Forum Mirke in den Beirat zum Moscheebau berufen. Die konstituierende Sitzung fand am 25.6. statt. Er setzt sich zusammen aus Vertretende der Politik, der Verwaltung und der Stadtgesellschaft., zu der neben dem Forum:Mirke die Alte Feuerwache, die Realschule Friedrichstraße, die Kirchengemeinden zählen. Mitglied ist auch der Bezirksbürgermeister Thomas Kring. Vorsitzende des Beirats ist Herr Köster CDU.
Christine berichtet aus der Sitzung, dass das Vorgehen des Beirats sich noch entwickelt. Ihre Einschätzung ist, dass von einigen der Teilnehmenden auch eine kritische Haltung zum Vorhaben besteht. Das Thema Moschee und Verbleib des AZ wurde in der Sitzung kurz angesprochen, aber nicht weiter thematisiert. Laut Tagesordnung sollte die Verwaltung zum Stand der Planung berichten, der Bericht wurde jedoch zurückgezogen.
In der Diskussion werden folgende Punkte angesprochen:
Baurechtlicher Sachverstand ist durch die anwesenden Vertreter der Verwaltung vorhanden. Allerdings wird vorgeschlagen auch den Gestaltungsbeirat in Person von Christine Weber mit aufzunehmen.
Im Besitz des Moscheevereins befinden sich zwei Parzellen, die Fläche der Tankstelle gehört noch der Stadt.
Vorgeschlagen wird, dass der Beirat seine Zielstellung konkretisieren sollte. Als Schwerpunkte sollten folgende Themen berücksichtigt werden:
- Städtebau
- Sozialpolitik
- Kommunikation mit dem Quartier.
Der Beirat hat keine eigene Befugnis, er ist vom Rat eingesetzt und diesem gegenüber berichtspflichtig.
Thomas Kring befürchtet, dass der Beirat Alibifunktion hat, da der Bebauungsplan durch Hinweise des Beirates nicht groß beeinflusst werden kann. Der Beirat könne den Diskurs in der Stadt nicht ersetzen. Dafür sind geeignete Dialogformen zu entwickeln.
Thomas Weyland weißt darauf hin, dass im Rahmen eines Bebauungsplanverfahren Stellungnahmen möglich seien. Da es sich dabei um ein formales Verfahren handelt, dürfe man sich dabei nicht Zuviel erwarten.
Miri wünscht sich, dass der Verbleib des AZ weiter Thema bleibt und in der Verwaltung eine zuständige Person dafür benannt werde.
Thomas Krings Einschätzung ist, dass es keine 10 Jahre mehr zum Baubeginn dauern würde.
3. Mirker Spaziergänge auf Grünen Wegen
Eva berichtet, dass der erste Spaziergang mit ca. 10 Personen im Alter von 4 – über 70 stattgefunden hat (ein kurzer Bericht ist auf der Homepage unter abrufbar Grüne Wege in der Mirke – Quartier:Mirke (quartier-mirke.de) . Es gab auf dem Spaziergang viel zu besprechen, viele Eindrücke zu schildern und einfach erstaunt zu sein, wie grün die Mirke denn doch ist, so dass er viel länger dauerte als geplant. Die Spaziergänge haben zum Ziel, grüne Verbindungswege herauszufinden. Geplant ist, dies durch eine Beschilderung besser auffindbar zu machen. Wir haben Anna eine Masterstudentin mit fachlichem Bezug zum Thema gewinnen können, uns dabei zu unterstützt.
Es sind noch 4 weitere Wanderungen geplant. Am Montag den 2.9. um 17.30 findet ab der Kreuzkirche der nächste Spaziergang statt. Auf die weiteren wird in unserer Homepage hingewiesen.
4. Geplante Wegeführung von der Nordbahntrasse zur Hamburger Str.
Lorenz informiert uns, dass bereits letztes Jahr begonnen wurde, den dort gewucherten Grünwuchs zu roden und grob einen, wenn auch noch steinigen Weg vorzubereiten. Mit Förderung des Quartiersfonds konnte Material gekauft werden und mit der Arbeitskraft von 10 Helfenden an 2 Wochenenden wurde der Weg so hergestellt, dass er jetzt auch von Radfahrenden gut genutzt werden kann. Der Weg verläuft entlang der Speditionshalle nach Osten und führt in einer Kurve zum Tor der Spedition. Hier soll noch ein separates Tor zu dem Weg geschaffen werden, der in Richtung Hamburger Straße führt.
Klaus merkt an, dass der Weg für Fahrradfahrende noch sehr holprig sei. Lorenz informiert, dass geplant sei, am kommenden Samstag ab 14 Uhr weiter daran zu arbeiten. Helfende sind sehr willkommen.
5. Information über das Living Lab
Frau Kruse und Herr Furche Mitarbeitende der Uni/ Living Lab informieren, dass in den noch stehenden Häuser des Solar Decathlon von der Uni wie geplant bis Ende 2025 weiter geforscht werde. Die jetzt vorliegenden Forschungsergebnisse werden am 18./19. September in Veranstaltungen einem Fachpublikum vorgestellt.
An beiden Tagen öffnen sich ab 16.00 bis 19.00 Uhr die Türen der SDE Häuser auch für interessierte Nichtfachleute und bieten einen Einblick in die Projektergebnisse.
So werden aktuelle Themen wie Heizen und Lüften, Balkonkraftwerke usw. aufgegriffen und praktische Informationen dazu vorgestellt. Auch experimentelle Aktionen ab 6 Jahren sind geplant, zum Beispiel zu dem Thema, wie viel Platz benötigen wir zum Wohnen. Mehr Informationen dazu unter:
Living Lab NRW Infotage: Nachhaltigkeit im Wohnungsbau (uni-wuppertal.de)
Der Winter wird für weitere Messphasen genutzt. So wird es dazu auch eine Einheit mit Übernachtung von Studierenden geben sowie einen Vergleich zwischen bewohnten Häusern und unbewohnten.
Die Frage, was dann mit den Häusern weiter passiert, ob die Forschungen weiter verlängert werden, ist noch nicht entschieden. So befindet sich eines der Häuser auf einem Gelände, das zu den Bereich der Alten Feuerwache gehört und ein anderes auf der Fläche von Utopiastadt. Über eine mögliche Weiternutzung der Häuser ist noch nicht entschieden.
5. Information der AG Wärmewende
Gaby Schulten berichtet über die AG Wärmewende mit mittlerweile ca. 60 Interessierten. Die AG verfolgt das Ziel, auch in denkmalgeschützten Häusern der Nordstadt Solaranlagen zu genehmigen, um ein klimaneutrales Heizen zu ermöglichen. Um das Interesse zu dokumentieren, wurden Unterschriften gesammelt. Man kann sich an der Unterschriftenaktion unter https://chng.it/4GZ25vMtBs immer noch beteiligen. Eine Liste mit 728 Unterschriften wurden von Gaby am 27. Juni dem Leiter der Unteren Denkmalbehörde Herrn Braun übergeben. Wobei Herr Braun deutlich machte, dass die Regelung von dem Ministerium getroffen werden und eigentlich die Ministerin die Unterschriften erhalten sollte.
Gaby berichtet, dass sich schon etwas bewegt hat. Mittlerweile ist eine Solaranlage auf einem denkmalgeschützten Haus genehmigungsfähig, wenn sie nicht von der Straße erkannt werden kann. Das erste Haus am Ölberg hat hierfür bereits eine Genehmigung erhalten.
Über eine neue Entwicklung berichtet Gaby. Da bis zur Nordstadt voraussichtlich keine Fernwärmeleitungen verlegt werden, haben sich Überlegungen mit der WSW ergeben, dass eventuell ein Nahwärmenetz für die Nordstadt geeignet wäre. Es werden jetzt Eigentümer gesucht, die Interesse haben, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen. Die ersten Eigentümer haben Interesse bekundet. Die WSW würde dann die technische Lösung erarbeiten. Es wird versucht die GWG zu gewinnen, so könnten Schulen auch an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Die Wärme für das Nahwärmenetz könnte zum Beispiel durch Wärmerückgewinnung aus dem Abwassernetz erreicht werden, informiert Herr Furche.
6. Reise der Quartierskarte
Die Karte befindet sich noch bei Insel e.V. im ADA. Sie soll am 8.9. dort während des Quartier-Flohmarktes ausgelegt werden und Besucher können dann ihre Zukunftswünsche für das Quartiere dort eintragen. Als nächste Station hat Vincent die Alte Feuerwache vorgeschlagen.
7. Sonstiges
Pfarrer Hong informiert, dass am Sonntag, den 1.9. die Alte lutherische Kirche am Kolk um 11.15 Uhr entwidmet werden wird.
8. Informationen und Termine
- 1. September:Tag der Offenen Tür bei Utopiastadt
- 2. September: 2. Mirker Spaziergang auf Grünen Wegen
Treffpunkt Kreuzkirche um 17.30 - 3. September: Workshop zum Thema „Bürger in der Wärmeplanung“ Vorstellung einer Masterarbeit eines Konzept s zur Beteiligung der Bürger dabei
Um 17.00 Uhr im Ölberg Hub Sattlerstr. 54 - 8.September: von 11 – 17 Uhr Mirker Quartiersflohmarkt
Anmeldung auf der Homepage flohmarkt.quartier-mirke.de - Nächstes Forum: Mirke am 9.Oktober 2024.