Forum:Mirke 55 | 18. Juni 2024 beim Fanprojekt Wuppertal
1. Begrüßung
Inge Grau eröffnete die Sitzung mit ca. 20 Teilnehmenden und hieß sie alle willkommen.
2. Vorstellung des Fanprojekts Wuppertal durch Lara Schmitz und Lukas Koch
Lara Schmitz und Lukas Koch informierten ausführlich über die Arbeit des Fanprojekts Wuppertal:
- Das Fanprojekt ist eine Form der Jugend- und Sozialarbeit und arbeitet eng mit der aktiven Fanszene des Wuppertaler Sportvereins (WSV) zusammen. Es ist in unserem Quartier in den Wiesenwerken angesiedelt.
- Es wird nicht durch den WSV finanziert und begleitet jedes Spiel. Die Mitarbeitenden sind Ansprechpartner:innen und begleiten die Fans auch kritisch bei Polizeieinsätzen.
- Das Projekt bietet Unterstützung bei privaten Problemen und organisiert Freizeit- und Ferienaktivitäten sowie offene Treffs und macht Beziehungsarbeit zu den Ultras. Das bedeutet auch die Auseinandersetzung mit rechtem Gedankengut.
Lara hat eine Fortbildung zum Thema Veränderungsimpulse setzen bei rechtsorientierten Jugendlichen. - Es leistet Antidiskriminierungsarbeit und fördert Inklusion im Fußball und Sport. Ein Beispiel ist der Abbau des Stadionzauns bei den Sitzplätzen für Menschen im Rollstuhl, sodass sie besser sehen können.
- Im Stadion gibt es stark rassistisch motiviertes Verhalten. Das Projekt setzt Veränderungsimpulse bei rechts orientierten Jugendlichen.
Weitere Aktivitäten umfassen
- Offener Treff, freitags 17-20 Uhr
- Erinnerungsarbeit mit Zweitzeugen und Zweitzeugen-Ausbildung
- Workshops zum Thema Flucht „Ankommen. Zurechtkommen?“ Thema: Flucht und Sprachrohr für Geflüchtete
- MedKühnienkompetenz durch Bearbeitung der Themen Social Media, Fake News, Angst und Panikmache im Netz
- Vorurteilsbearbeitung und emotionale Verknüpfung durch Lernvideos und Shortfacts zu Flucht.
- Das Projekt „Lernort Stadion“ bietet Workshops im Stadion und Stadionführungen für Schulen.
Finanzierung und Trägerschaft:Träger: Wichernhaus.Finanzierung: 25% Stadt, 25% Land, 50% DFB.Einzugsbereich: Wuppertal.
Das Fanprojekt ist gut vernetzt mit anderen Fanprojekten, vornehmlich in NRW.
3. Erfahrungen im Quartier mit Verleihrollern und Pedelecs
Es wurden Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge zu Verleihrollern und Pedelecs diskutiert:
Probleme: Spärlicher öffentlicher Raum, Sicherheitsrisiken insbesondere durch die Nutzung durch Kinder, keine gesetzlich normierte Halterhaftung durch den Anbieter, Verwahrlosung des Stadtteils.
Verbesserungsvorschläge: Rahmenbedingungen müssen so formuliert sein, dass andere Verkehrsteilnehmende wie Menschen mit Behinderung nicht gefährdet werden.
Klare Verbots- und Abstellzonen, Kontrolle der Dokumentationspflicht beim Abstellen der Scooter, Betreiber in die Pflicht nehmen, Wegfahrsperren müssen eingerichtet werden, etc. Welche Unterstützung braucht die Stadt, um das Konzept zu verändern?
Die App von Lime ist technisch so ausgerüstet, dass sie diese Anforderungen leisten kann. Die Stadt muss die Rahmenbedingungen durchsetzen. Wer ist dafür zuständig?
Gelsenkirchen als Präzedenzfall wurde erwähnt und Andreas von Thienen und Inge Grau werden dies weiter recherchieren.
Hier einen Link mit Infos zu dem Thema: Gelsenkirchen verbannt Leih-E-Scooter | tagesschau.de
Der laufende Vertrag mit Lime ist befristet bis Oktober 2024, daher ist es wichtig vorher zu fordern, dass eine Verlängerung nur unter Einbeziehung der oben genannten Verbesserungen vereinbart wird. Die SPD-Fraktion in der BV bringt daher in die Sitzung vom 26.6.2024 einen Antrag ein, der die genannten notwendigen Rahmenbedingungen einfordert.
4. Arbeitsgruppe Grüne Wege im Mirker Quartier
Mit der Planung der Grünflächen bei den Wiesenwerken wurde die Frage nach einer weiteren Vernetzung der bestehenden Grün- und Spielflächen im Quartier angestoßen. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet. Idee: überall kleine grüne Stellen auffinden und mehr Sichtbarkeit dafür herstellen, Wege kreieren. Anna.Kühn hat zu einem ähnlichen Thema ihre Masterarbeit geschrieben.
Es soll im Juni noch mal eine Quartiersbegehung geben, der Termin dazu ist Dienstag der 2.7. um 18.00Uhr an der Kreuzkirche.
Nachbar:innen aus der Lederstraße wollen sich um das Dach der Tiefgarage dort kümmern. Im Juli wird es dort ein Nachbarschaftsfest geben.
Herrn Gnipp, Grünflächenamt hat ein Gesprächsangebot gemacht zum Thema Grünunterhaltung.
Weitere Aktivitäten: Ist das ein Thema für Studierende von Public Interest Design? Eine beschäftigt sich in ihrer Bachelorarbeit mit der Idee, Quartiersmöbel für den öffentlichen Raum von Bewohnenden selber entwickeln zu lassen. Auch das BUGA-Thema soll einbezogen werden. Leonie Altendorf wird ein Treffen mit Antonia Dinnebier, Holger Bramsiepe und Urban Catalyst koordinieren.
5. „Solidarische Mirke gegen Rassismus“
Wie können die erarbeiteten Vorschläge des Stadtentwicklungssalons „Antidiskriminierung und antirassistisches Handeln“ weiter umgesetzt werden. Dazu wird es einen Besprechungstermin geben, Interessierte können sich beim Forum:Mirke melden.
6. SES 13: Parkraumkonzept fürs Quartier
Geplant ist der SES für Ende 2024. Welcher Themenschwerpunkt, welche Forderungen usw. sollen angesprochen werden und wer möchte bei der Vorbereitung mitmachen? Thomas Kring weist darauf hin, dass ein Konzept für die Parkraumbewirtschaftung in der Nordstadt und in der Luisenstraße über den Sommer ausgeschrieben wird und Anfang 2025 in die Umsetzung geht. Dafür sind auch Beteiligungsformate der Bewohner:innen vorgesehen. Es wäre eine doppelte Anstrengung, kurz vorher noch einen SES zu organisieren. Im nächsten Forum:Mirke muss das noch mal besprochen werden.
7. Remise Wiesenstraße 92
Diskussion über die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes in der Wiesenstraße 92:
Das Gebäude ist in gutem Zustand, aber der private Eigentümer zeigt wenig Interesse an einer neuen Vermietung. Dirk Fischer fragte nach möglichen Gefahren für das Gebäude durch einen vermuteten Schaden am Dach und ob die Denkmalbehörde informiert wurde. Gaby Schulten wird den Abteilungsleiter Herrn Schrader deshalb kontaktieren und Christine Riesner koordiniert die weiteren Schritte.
8. Neubau Moschee an der Gathe
Der „Dialog-Beirat Neubau Moschee“ an der Gathe startet am 25. Juni mit einer konstituierenden Sitzung, die Mitglieder wurden durch den Rat bestellt. Das Forum:Mirke ist durch Christine Riesner vertreten, Thomas Kring nimmt als Bezirksbürgermeister teil. Insgesamt ist der Beirat breit aufgestellt. Er soll daran mitwirken, den städtebaulichen Prozess quartiersorientiert zu entwickeln. Dirk Fischer: Gebäude des AZ sei von der Substanz zu erhalten, weil es im Ensemble die industrielle Stadtentwicklung abbildet. Er findet die Pläne der DITIP städtebaulich nicht ansehnlich.
Das Forum:Mirke setzt sich dafür ein, dass der Beirat um ein Mitglied des Gestaltungsbeirat der Stadt erweitert wird, um genau den städtebaulichen Aspekten auch aus dieser Sicht Gewicht zu geben.
9. Informationen und Termine
- Mirker Quartiersflohmarkt am 8. September 2024 – Hinterhofflohmarkt auf privatem Gelände ab Anfang Juli kann man sich auf der Homepage flohmarkt.quartier-mirke.de anmelden
- Umzug der Tafel von der Diakoniekirche in ein Gebäude der Moschee an der Gathe. Tafel musste aus der Diakoniekirche raus, es fand sich keine andere kirchliche oder diakonische Einrichtung. In Utopiastadt und der Alten Feuerwache gab es auch keinen Platz, das AZ wurde nicht gefragt. Es gibt lange Warteschlangen auf dem Bürgersteig, möglicherweise führt dies zu Problemen. Es besteht auch die Befürchtung, dass einige Menschen die Tafel aufgrund der DITIP-Nähe meiden werden.
- AG Wärmewende: Unterschriftenaktion mit 728 Unterschriften, Übergabe am 27. Juni.
Man kann sich noch an der Unterschriftenaktion unter https://chng.it/4GZ25vMtBs beteiligen. - Quartiers-Zukunfts-Karte 2033: aktuell beim Insel e.V.
- Inge Grau informiert über neue Mitmachprojekte 2024.
- Nächstes Forum: Mirke am 29. August, das übernächste am 9.Oktober 2024.
Die Sitzung wurde mit einem Dank an alle Teilnehmenden geschlossen.