Forum:Mirke 35 | 16. Februar 2021

Das Forum:Mirke findet wieder digital statt. Mit 37 Teilnehmenden ist der Zuspruch wieder sehr gut. Nach einer kurzen Info zur Handhabung von Wortmeldungen über das Chat, kann der inhaltliche Teil des Forums beginnen.

  1. Gedenkort für Geflüchtete

Jürgen Rau von der Initiative Seebrücke Wuppertal informiert über die Planung eines Gedenkorts für Geflüchtete. Dieser Ort soll daran erinnern, dass viele neue Mitbürger*innen aus Not, wegen Krieg oder Verfolgung in den letzten Jahren nach Wuppertal geflohen sind. Viele Menschen haben auf ihrer Flucht ihr Leben lassen müssen. Er soll zur Erinnerung beitragen. Er soll ein Ort der Besinnung und Trauer werden, aber auch den Protest formulieren, gegen Ignoranz und Abschottung. Er soll das Zusammenleben der vielfältigen Wuppertaler Bevölkerung stärken.
Der Gedenkort wird am Vorplatz des Mirker Bahnhofs entstehen, Utopiastadt hat dafür die Fläche zur Verfügung gestellt.

Annette Windgasse erläutert den Aufbau des Gedenkorts. Er besteht aus drei Elementen:
–              DAS BOOT – ein halb im Boden (das Meer symbolisierend) versunkenes stilisiertes, 3 m langes Boot aus Stahl
–              DIE INFO-STELE – ein 1 m hoher Sockel, ca. 50 x 50 cm breit, in Seebrückenorange wird mit dem Namen des Gedenkorts in verschiedenen Sprachen beschriftet, mit einer Informationstafel, die über den Zweck des Ortes informiert sowie einem Link zur Internetseite.
–              DIE WEBSITE – berichte jeweils aktuell über das Geschehen auf den Fluchtwegen nach Europa.

Der Gedenkort wird über Spenden finanziert. Spenden werden noch benötigt, sie können auf das Konto des Förderverein Elberfelder Nordstadt,
IBAN DE 61 3305 0000 0000 9371 69                         Stichwort:  Seebrücke Gedenkort
eingezahlt werden.

Die Einweihungsfeier ist noch in diesem Jahr geplant.
https://seebrueckewtal.de/gedenkort/

2.-          Solar Decathlon goes Urban
Aktueller Stand des Vorhabens und Einbindung des Quartiers

Der Solar Decathlon findet 2022 in unserem Quartier statt. Wir freuen uns, dass unser Quartier mit einbezogen wird. Kirstin Schreiber berichtet, dass der Solar Decathlon vor ca. 20 Jahren in den USA etabliert wurde, um in der Öffentlichkeit für die Nutzung von Solarenergie zu werben. Es handelt sich um einen studentischen Architektur-Wettbewerb für energetisches Bauen. Für den Wettbewerb jetzt sind 18 internationale Teams ausgewählt teilzunehmen. Er findet zum ersten Mal in Deutschland statt.

Ab Mai 2022 werden die Mitglieder der Teams hier vor Ort in Wuppertal arbeiten und ihre Entwürfe auf dem Utopia Campus aufbauen. Die eigentliche Ausstellung findet vom 10. – 22. Juni 2022 statt, mit umfangreichem Veranstaltungsprogramm wie Führungen zu verschiedenen Schwerpunktthemen. Es wird mit großen Besucherzahlen in unserem Quartier gerechnet.

Die Zufahrt zum Ausstellungsort auf dem Utopiastadt Campus erfolgt bereits während des Aufbaus von der Uellendahler Straße in die Juliusstraße. Die Besucher*innen werden weitgehend mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Autoverkehr soll nicht durch das Quartier geführt werden. Ein spezielles Verkehrskonzept ist in Arbeit, dabei soll auch eine auf Fußgängerströme gerichtete Planung vorgesehen werden. Deutlich wird, dass über das Verkehrskonzept eine frühzeitige Information und Einbindung der Bewohner*innen auch über das Forum Mirke erforderlich ist.

Folgende Fragen werden angesprochen:
–              Wird es eine kulturelle, historische und soziale Präsentation des Quartiers geben? Ist dies ein Programmpunkt bei der Präsentation des Quartiers?
Daniel Lorberg weist auf die Möglichkeit hin, sich als Quartier an einem Tag zu präsentieren.
–              Wie kann das Quartier wirtschaftlich partizipieren? Werden die Gastronomie, der Einzelhandel frühzeitig informiert, so dass sie sich auf die größere Nachfrage einstellen können?
Es zeigt sich, dass eine frühzeitige Information und geeignete Möglichkeiten für Gastronomie und Einzelhandel sich einzubringen, erforderlich sind.
–              Welche Baumaßnahmen sind Mitte 2022 fertig?
Die Arbeiten an dem Treppenaufgang sowie die Sanierung der Mauer werden bis spätestens Anfang 2022 fertig gestellt. Der Vorplatz wird erst nach dem Solar Decathlon gebaut.

Geplante Quartiersbefragung

Ines Stelk und Franziska Stelzer informieren, dass im Rahmen des „Urban Recherche“ des Solar Decathlon eine Befragung der Bewohner*innen der Mirke vorgesehen ist. Dafür werden in nächster Zeit alle Bewohner*innen angeschrieben und gebeten, sich an der Online-Befragung zu beteiligen. Um eine Verhaltensveränderung festzustellen, sollen die Teilnehmenden während der Untersuchungszeit drei Mal befragt werden.
Eine Information über die Ergebnisse der Befragungen zum Beispiel bei einem Treffen des Forum:Mirke wäre sehr wünschenswert.

Weitere Arbeitsbereiche sind die Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude im Quartier. Hier sollen Eigentümer*innen angesprochen und zum Erfahrungsaustauch bzw. Energiestammtisch eingeladen werden.

Mit einem Bildungsangebot sollen Kinder und Jugendliche für einen Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft animiert werden. Geplant sind ein digitaler Lernpfad, Walking Tours mit Besuch von Lieblingsorten.
Es wird angeregt, mit dem Bildungsprogramm rund um die offene Werkstatt in Utopiastadt für das Quartier und die Region von dem Projekt »Neue urbane Produktion« zu kooperieren.

Vorstellung des Living Lab

Die Wettbewerbsteilnehmenden setzen ihre Entwürfe auf dem Utopiastadt Campus real um. Über den Solar Decathlon hinaus werden 8 Gebäude auf dem Areal weiter bestehen bleiben, die als Living Lab während einer Laufzeit von 3-5 Jahren für weitere Forschung genutzt werden.
Ab Mai 2021 wird das Gebäude der Fa. Glas Höning frei und gemeinsam mit der Alten Feuerwache (AFW) genutzt. Joachim Heiß informiert, dass die AFW gute pädagogische Erfahrungen mit den Nutzgarten gemacht haben und die neuen Räume für eine Pädagogik mit Tieren nutzen wollen. Auch soll die bestehende Küche genutzt werden mit dem Schwerpunkt gesunde Ernährung, was vor allem mit der Ernte des Nutzgartens verbunden wird. Die Halle bietet auch Platz für handwerkliche Angebote wie Holzarbeiten, Töpfern, Nähen.
Hier sind nicht allein Kinder/Jugendliche die Zielgruppe, sondern  auch betagte Menschen sollen durch das Angebot angesprochen werden. In Zusammenarbeit mit dem Kulturkindergarten kann dabei ein Familienzentrum für das Quartier entstehen.

  1. Einweihung eines Denkmals für Helene Weber – im September2021

In 2019 hatte unser Grundgesetz seinen 70 Jahrestag. Ein Denkmal zur Erinnerung an Helene Weber eine der 4 beteiligten Frauen bei der Erarbeitung des Grundgesetzes, soll deswegen in ihrer Wuppertaler Geburtsstadt auf dem Helene-Weber-Platz aufgestellt werden.

Inhaltlich besteht die Konzeptidee für den Helene Weber-Platz aus vier Bestandteilen:
1. Boden-Natursteinplatten mit dem Schriftzug ‚Männer und Frauen sind gleichberechtigt in unterschiedlichen Sprachen von Grundschulkindern aufgeschrieben.
2. Lichtinstallation mit einer Projektion auf eine Hausfassade
3. Wandgemälde auf der Betonmauer am nördlichen Rand des Platzes
4. Mitmachprojekt für Kinder- und Jugendliche im Quartier unter Einbindung der AFW

Die Vorbereitung des Denkmals und der Einweihung werden durch einen Beirat begleitet, bei dem auch Bewohner aus dem Quartier beteiligt werden. Für ein Einweihungsfest sind auch Mittel vorgesehen. Es wäre sehr schön, wenn daraus ein Stadtteilfest entstehen könnte.

  1. Aktuelle Entwicklung der „Initiative Kreuzkirche“

Andreas von Thienen informiert, dass die IKK sich aus dem Vorhaben Diakoniekirche zurückzieht. Die Soziale Teilhabe der Diakonie wird in der Kirche Raum einnehmen. Der Inselgarten wird bestehen bleiben. Das Ziel der Initiative, die Kirche zu erhalten, ist erreicht. Die Diakonie wird die Kirche weiter nutzen. Der Appell an das Quartier ist jetzt, sein Interesse an einer Nutzung seitens der Diakonie zu artikulieren, um eine kooperative Quartiersarbeit zu ermöglichen.

  1. Stadtentwicklungssalon in 2021

Christian Hampe informiert über die in diesem Jahr geplanten drei Stadtentwicklungssalons zu dem Thema „Gemeinbedarfsorientierte Flächenentwicklung“. Die erste Veranstaltung wird über den Prozess zur Entstehung des Utopiastadt Campus informieren. Dabei werden anhand wissenschaftlicher Analysen von Matthias Wanner und Boris Bachmann der Prozess erläutert, Christian Hampe als Akteur wird über seine Erfahrungen berichten und die daran beteiligte Moderatorin des Prozesses Frauke Burgdorff über die Besonderheit des Vorgehens berichten. Durch die Veranstaltung führt Sven Macdonald führen, der ebenso an dem Prozess beteiligt war. Der Termin dafür ist am 9.3.2021 um19.00 Uhr.
https://quartier-mirke.de/endlich-wieder-ein-stadtentwicklungssalon/

In einem weiteren SES im Mai sollen dann unterschiedliche Vorgehensweisen aus anderen Städten vorgestellt werden, um diese in Beziehung zum Prozess bei Utopiastadt zu sehen ist.

Bei der dritten Veranstaltung im Sommer 2021 wird dann mit lokalen Entscheidungsträger*innen diskutiert, was sich ändern muss, damit Gemeinwohlorientierung und Koproduktion in der Flächenentwicklung für die Zukunft in Wuppertal die Regel werden? Welchen Beitrag kann dabei eine aktive Bodenpolitik der Stadt spielen.

  1. Sonstiges
    Das nächste Forum:Mirke findet am 14. April statt.

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