Forum:Mirke 27 | 15. Januar 2019
Ort: Bahnhof Blo [bhf blo:] | Wiesenstr. 118
- Information über den Bahnhof Blo:
Arnd Wilmanns, einer der Geschäftsführer informiert über das Bouldercafé: Es wird betrieben von der Climb-Inn Klettersport GmbH & Co. KG, die sich das Ziel gesetzt hat, den Klettersport in Deutschland zu bewegen. Climb-Inn ist seit über 10 Jahren Betriebsführungsgesellschaft des Kletterzentrum Wupperwände des Deutschen Alpenvereins. Obwohl sie schon einige Zeit länger mit dem GMW über die Anmietung im Gespräch waren, konnte die Boulderhalle aufgrund eines Asbestfunds erst im Anfang 2017 eröffnet werden, die Eröffnung des Café folgte im Juni 2017. Es stehen 600 qm Kletterfläche zur Verfügung, im Café gibt es neben Getränken auch warme Speisen. Außerdem gibt es einen Veranstaltungsraum, der für Workshops, Seminare, Feste und Veranstaltungen genutzt werden kann. Es gibt 12 Arbeitsplätze und 60 Mitarbeiter*innen insgesamt.
Das Angebot wird sehr gut angenommen, aber Arnd Wilmanns berichtet auch über Probleme, wie z.B. Schallemissionen, durch die sich die unterschiedlichen Nutzer stören. Bei Vertragsabschluss war versprochen worden, diese Störquellen abzustellen. Auch beklagt er eine gewisse Intransparenz z.B. im Hinblick auf neue Mieter (Bandwirkermuseum) oder Verkaufsabsichten des Gebäudes. Thomas Kring berichtet, dass er konkret nachgefragt hat, ob es Verkaufsabsichten gäbe und dies deutlich verneint wurde.
- Neuigkeiten aus dem Mirker Quartier
- Der Kulturkindergarten wurde am 7. Januar eröffnet und die Kinder, die bisher übergangsweise untergebracht waren, haben die neuen Räume in Besitz genommen. In der Alten Feuerwache ist nun wieder mehr Platz.
Die neue Mitarbeiterin Sissi Grasser stellt sich vor, sie wird mit dem Schwerpunkt Arbeit mit Jugendlichen in der Alten Feuerwache arbeiten.
Es wurde angeregt, sich demnächst im Kulturkindergarten mit dem Forum: Mirke zu treffen. - Dirk Fischer berichtet, dass die Friedhofskirche neue Südfenster bekommen hat und dafür einen Sonderpreis der Evangelischen Kirche im Rheinland für gelungene Denkmalpflege bei der künstlerischen Gestaltung der Fenster erhalten hat. Gut 500 000 Euro wurden investiert, die über Spenden aus der Gemeinde, von interessierten Bürgern und Wuppertaler Institutionen stammen.
Dirk Fischer bietet eine Kirchenführung an, nach der im Anschluss das Forum:Mirke im Gemeindehaus stattfinden könnte. Sabine Dermann müsste deshalb kontaktiert werden.
Dirk Fischer informiert darüber, dass die Alemannenstraße demnächst in Helmut-Hesse-Straße umbenannt wird. Helmut Hesse wohnte, wie auch sein ebenfalls als Geistlicher tätiger Vater Hermann Hesse, im Pfarrhaus an der Alemannenstraße und wirkte in der evangelischen Elberfelder Gemeinde. In Predigten wiesen beide auf die Untaten der Nazis und insbesondere deren schrecklichen Umgang mit Juden hin. Vater und Sohn wurden 1943 ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Helmut, der an einer im KZ nicht weiter behandelten Niereninsuffizienz litt, starb elf Tage später, Hermann Hesse überlebte. - Nach einer europaweiten Ausschreibung kann Christian Hampe / Utopiastadt berichten, dass ein Wuppertaler Büro, Insa4, die Ausführungsplanung für die geförderten Sanierungsarbeiten durchführen wird. Dabei wird auch die historische Bausubstanz soweit das möglich und gefördert wird aufbereitet werden. Die Bauarbeiten sollen bis zum Herbst 2021 abgeschlossen sein.
Weiter berichtet Christian Hampe, dass Utopiastadt gGmbH 11.000 qm rund um den Bahnhof Mirke erworben hat. Zukünftig werden auf den zentralen Gewerbeflächen Wirtschaft, Wissenschaft, soziale und ehrenamtliche Organisationen sowie Kreative gemeinsam nachhaltige Stadtentwicklungskonzepte erproben und realisieren. Durch die inhaltliche Arbeit der Utopisten, die Unterstützung aus Verwaltung und Politik auf Kommunal- und Landesebene, sowie Spenden der Stadtgesellschaft in Höhe von rund 50.000,- Euro konnte das realisiert werden.
Zusätzlich hat Utopiastadt ein Kaufangebot für weitere 25.000 Quadratmeter der Fläche mit Aurelis erarbeitet und notariell entgegengenommen, das im Laufe des Jahres 2019 wahrgenommen werden kann.
Gefragt wird nach den Planungen für den Bahnhofsvorplatz und die historische Treppenanlage. Dafür wurden im Rahmen der Städtebauförderung 500.000 € beantragt, der Rat hat die 20% Eigenanteil der Stadt auch schon beschlossen. Es soll aber noch eine Machbarkeitsstudie, die gerade für den südöstlichen Teil der Fläche erstellt wird, abgewartet werden.
Die Utopiastadt gGmbH muss auf der gekauften Fläche Erträge erwirtschaften, um den Kapitaldienst von 50.000 € pro Jahr stemmen zu können. Dafür ist auch der Bau einer Mobilstation im Gespräch, die mit einer Parkplatzvermietung einhergehen soll. Für eine konkrete Planung wird noch abgewartet, ob der Solar Decathlon (Internationaler Architekturwettbewerb, der sich mit energetischer Sanierung von Gebäudesubstanz befasst) im Mirker Quartier stattfinden wird. Dafür würden dann ab 2021 die Flächen für eine gewisse Zeit benötigt. - Die Kanalbauarbeiten der WSW in der Neuen Friedrichstraße haben begonnen und werden abschnittsweise in den nächsten 2 Jahren weitergeführt, die Umsetzungsplanung für die Fahrradstraße ist noch nicht erfolgt.
Es wurde darüber informiert, dass demnächst ein Laden für Lastenräder und Mobilitätsberatung in der Friedrichstr. 10 eröffnet werden soll.
- Kurze Wege für den Klimaschutz
Das Projekt der Stadt Wuppertal wurde bei letzten Forum: Mirke vorgestellt. Informationen dazu gibt es hier: https://www.wuppertal.de/microsite/klimaschutz/wege/kurze_wege.php
Sophie Clees, Mobilitätsmanagerin, lädt zur Auftaktveranstaltung in die Mensa des St.-Anna Gymnasiums (Dorotheenstr.11-19, 42105 Wuppertal) ein. Es gibt einen “Klimafreundlichen Markt der Möglichkeiten“, wo sich Vereine und Akteure aus dem Quartier Elberfeld Nordstadt sich und ihre Arbeit vorstellen werden.
Im Anschluss daran werden an den 3 Themeninseln:
- Kurze Wege für Kinder
- Kurze Wege zum Einkaufen
- Kurze Wege für Alle
Themen und Fragen gesammelt, die in 3 Workshops im März weiter vertieft werden.
Sophie Clees berichtet weiter, dass eine Teilnahme am internationalen „Parking Day“ im September geplant ist. Eigentlich ist das der 3. September, der aber auf einen Freitag fällt. Daher präferiert man die Veranstaltung am Samstag. Durch eine alternative Benutzung von Parkplätzen sollen Beispiele gezeigt werden, wie wir unsere Straßen gestalten können, um sie nachhaltiger und lebenswerter zu machen. Sophie Clees nimmt Straßenvorschläge gerne entgegen. Das Thema soll in der Mobilen Mirke weiterbesprochen werden.
- Bericht Mobile Mirke
Am 28. März findet der 6. Stadtentwicklungssalon zu dem Themenkomplex Nachhaltige Mobilität/ Verkehrswende statt. Durch Kontakte zu der Projektleiterin für die Planung der staatlichen Fahrradwege in Oslo Dagmar Hoyer und zu Michael Schulte von Changing Cities e.V. in Berlin konnten beide für die Veranstaltung gewonnen werden. Sie soll dazu beitragen zu erfahren, wie der Umbau zur nachhaltigen Mobilität erfolgreich voranzutreiben ist.
Im Zusammenhang mit dem Neubau der A46-Brücke über die Uellendahlerstraße und dem Abbruch der Lärmschutzgalerie thematisierte Thomas Kring, ob im Zuge der Neugestaltung nicht auch die trennende Funktion der Autobahn aufgehoben werden könnte, z.B. durch den Bau einer „Grünbrücke“. Um das zu diskutieren, will er ein Treffen mit Bundestagsabgeordneten, Landtagsabgeordneten, dem Dezernenten für Bauen und Verkehr und der Mobilen Mirke anberaumen.
Im Sommer 2019 will Straßen NRW die Lärmschutzpläne vorstellen.
- Rückblick Stadtentwicklungssalon Boden und Immobilien: Ware oder Gemeingut?
Guido Spars, Professor an der Bergischen Universität für die Ökonomie des Planens und Bauens, führte mit Informationen über den Wuppertal Wohnungsmarkt in die Veranstaltung ein. Eine umfassende öffentliche oder politische Debatte über den Umgang mit (Frei-) Flächen, Immobilien und Renditen gebe es aktuell nicht, konstatierte Spars.
Eingeladen war auch Fritjof Mothes aus Leipzig von dem Planungsbüro Stadtlabor, um über die Erfahrungen zu berichten, mit welchen Instrumenten in Leipzig gegen Wohnungsknappheit und Mietpreiserhöhungen gearbeitet wird.
In der anschließenden Diskussion wurde an diesem Abend deutlich, dass ein politischer Grundkonsens für eine erfolgreiche städtische Bodenpolitik notwendig ist. Dies erfordert eine Grundsatzdebatte mit möglichst vielen beteiligten Akteuren, um gemeinsame Ziele und Strategien zu entwickeln. Wichtig ist es, die Instrumente einer aktiven Liegenschafts- und Wohnungsbaupolitik zu entwickeln, die es ermöglicht, als Stadt agierend einzugreifen. Das erfordert eine aktive Flächensicherung und Ankauf von Flächen, auch wenn sie nicht direkt vermarktet werden können.
Der Themenschwerpunkt „Boden und Immobilien“ wird in einem weiteren Stadtentwicklungssalon in 2019 fortgeführt werden. Dann soll mit lokalen Akteuren aus Verwaltung, Politik, der Immobilienwirtschaft und Interessierten weiter diskutiert werden, wie Wuppertal das Heft des Handelns in der Bodenpolitik stärker in die Hand bekommen kann.
Es wird angeregt, dafür Wuppertaler Fakten zu sammeln. Konkrete Beispiele wurden benannt: Am Dietrich-Bonhoeffer-Weg, also beste Hardt-Lage, bietet das Land 25.000 qm im Bieterverfahren an. Laut BPlan sind bis zu 5-geschossige Bauten möglich. Ein weiteres Beispiel sind die Flächen der Pädagogischen Hochschule auch auf der Hardt.
Thomas Kring und Klaus Lüdemann möchten an der Vorbereitung des Stadtentwicklungssalons teilnehmen.
Eva Parusel regt an, auch Genossenschaften anzusprechen.
- Soziale Entwicklungen im Quartier
Thomas Weyland berichtet über die Diskussionen dazu im Arbeitskreis Nordstadt, wo besonders das Thema Kinderkriminalität als sehr dringlich beschrieben wird. 8 -13 jährige Kinder begehen vermehrt diverse Straftaten, für die sie aufgrund ihres Alters nicht belangt werden können. Fast alle Delikte kommen vor. Für einige Kinder (Einzelfälle) wurde bereits eine große Anzahl von registrierten Straftaten bekannt. Sowohl die Alte Feuerwache als auch das Lutherstift berichten über zunehmende Gewalttaten, Vandalismus und Pöbeleien. Stefan Kühn, Sozialdezernent, konnte solche Entwicklungen für den Osten der Stadt auch berichten.
Im AK Nordstadt wurde nach einer Art Task Force gefragt, die im Akutfall einspringen kann. Es wurde konstatiert, dass aktuell deutlich zu wenige Fachkräfte auch von Seiten der Stadt vorhanden seien, um den Problemen intensiver zu begegnen. Zwischenzeitlich hat die Diakonie den Auftrag bekommen, sich mit einer Stelle um Lösungen im Rahmen der NRW-Initiative „Kurve kriegen“ in Zusammenarbeit mit der Polizei zu kümmern, berichtet Thomas Bartsch von der Diakonie. Im AK Nordstadt wird in der nächsten Sitzung über die Arbeit der Initiative berichtet werden.
Thomas Bartsch berichtet über den Stand der Entwicklungen im Pfarr- und Gemeindehaus. Für beide sind Bauanträge eingereicht. Im Pfarrhaus soll im Erdgeschoss eine Beratungsstelle für betreutes Wohnen eingerichtet werden. Im Obergeschoss werden Wohnungen in erster Linie für Frauen mit Kindern gebaut. Es soll eine moderne Wohnform mit WG-Charakter umgesetzt werden. Im Gemeindehaus wird ein Tagesaufenthalt für wohnungslose Menschen eingerichtet.
Vertreter*innen des Forum: Mirke erläutern noch einmal, dass man bedauert, nicht frühzeitig über die Planungen Diakonie informiert worden zu sein, sondern mit fertigen Plänen konfrontiert wurde.
- Mitmachprojekte
Thomas Weyland berichtet, dass laut Aussagen von Dieter Bieler-Giesen voraussichtlich ab März für 2019 und 2020 jeweils wieder 40.000 € für Mitmachprojekte zur Verfügung stehen werden. Man kann also damit beginnen, neue Projektideen zu entwickeln.
Der nächste Termin des Forum:Mirke ist am 13. März 2019. Der Ort für das Treffen wird in der Einladung zusammen mit der Tagesordnung bekannt gegeben.