Das utopische Zirkuszelt wird eingeweiht | ein Nachbericht
Peng! Das war der Startschuss. Der Startschuss für die Saisoneröffnung der neusten Errungenschaft der Utopist*innen am historischen Bahnhof Mirke. Am Dienstag den 7. Mai 2019 fand die erste öffentliche Veranstaltung im blau-gelb gestreiften Koloss, der direkt an der Nordbahntrasse gegenüber der ehemaligen Gepäckabfertigung platz fand, statt. Nach Aussagen der Utopist*innen war die Veranstaltung mit über 220 Plätzen ausverkauft. Ein voller Erfolg!
„Danke für den Abend, den Einsatz, das Zelt ist magisch!“ so ein Kommentar in der Facebookveranstaltung.
Wer nicht das erste mal in Wuppertal umher irrt, der kennt Utopiastadt. Besonders im Sommer ist der ehemalige Bahnhof ein echtes Pilgerziel für all diejenigen, die in utopischer Umgebung und Sonnenschein ein Getränk ihrer Wahl zu sich nehmen wollen. Auf dem Utopiastadt Campus wird im Liegestuhl diniert, alternative Mobilität gelebt und sozialer Kontakt gepflegt. Aber Utopiastadt ist mehr als ein Biergarten alla Kreuzberg. Neben vielen ehrenamtlichen Projekten die sich im weitesten Sinne mit dem Erproben alternativer und nachhaltiger Utopien beschäftigen, ist Utopiastadt eben auch für sein Kulturprogramm bekannt. Die Gemäuer des denkmalgeschützen Bahnhofs beherbergen immer wieder Kreative, die im Rahmen verschiedenster Kulturveranstaltungen ihr Programm präsentieren. Von Lesungen über Podiumsdiskussionen, Designmärkte, Kleidertauschpartys hin zu Konzerten der etablierten Reihe „Only Hut“. Utopiastadt schafft Kultur und bemüht sich das eigene Kulturprogramm immer weiter auszubauen. Die Räumlichkeiten versprühen einen so besonderen Charme und eine individuelle Akustik, dass jede Veranstaltung in Utopiastadt einfach wunderbar anders ist. Mit der neusten Errungenschaften heben die Utopist*innen ihr Kulturprogramm auf die nächste Stufe. Mit dem neuen blau-gelb gestreiften Zirkuszelt (mit Sternen!) wird Utopiastadt stadtübergreifend zu einem attraktiven Veranstaltungsort für Künstler*innen die bereits größere Hallen in der Umgebung füllen. Jedoch mit einem ganz besonders eigenen Charme. Ich meine, wer kann schon von sich behaupten als Nicht-Zirkus-Künstler*in in einem Zirkuszelt aufgetreten zu sein? Doch zurück zur Premiere im utopischen Zirkuszelt!
Nach Wochen der Planung, Vorbereitung und Umsetzung durfte der Wuppertaler Kabarettist, Slam Poet und Schriftsteller Patrick Salmen das Zirkuszelt einweihen. Der Gewinner der Poetry-Slam-Meisterschaft 2010 präsentierte sein vielseitiges Bühnenprogramm „Treffen sich zwei Träume. Beide platzen.“ welches auf seinem gleichnamigen Buch basiert. Zwischen Geschichten, absurden Kurzdramen aus der Perspektive Salmens in verschiedensten Rollen und Gedichten, schüttelt er sogar einen Disstrack gegen einen Zuschauer aus dem Ärmel – natürlich alles nur Spaß (hoffentlich!). Ein wirklich sympathischer Kerl der es, mit seiner Finesse für die deutsche Sprache und seiner humorvollen Art, schafft das bunt-gemischte Publikum zu begeistern.
„Der Zirkus ist eine Stadt der Zauberer!“ so Patrick Salmen während der Show.
Das Zelt selbst erstrahlt während der Eröffnung in einem surreal-magischen Licht. Neben dem etwas strengen Geruch, der dem kurz zuvor verstreutem Holzhackschnitt zu verdanken ist, erstrahlt besonders der Himmel des Zeltes. Das blau-lila-rot illuminierte Zelt samt seiner tragenden Streben erschafft einen gemütlich anmutenden, zu gleich jedoch industriellen Charme. Die Bühne ist ganz im „Hutmacherstil“ gehalten. Alt-Oma Lampe, handgeknüpfter Teppich, ein altes Schulpult und der ikonische Zylinder umgeben Salmen. Das Mobiliar auf dem die Gäste platz nehmen ist, wie auch anders zu erwarten, wild zusammengewürfelt und auch die Palettentheke spiegelt den Stil der Utopist*innen wieder. Hier wird selbstgemacht, angepackt, Spaß gehabt und dank vieler Erfahrung hochwertiges Kulturprogramm erschaffen. Außerdem haben die Utopist*innen durch diesen Abend laut eigener Aussage so einiges gelernt. So werden sie sich in Zukunft um eine verbesserte infrastrukturelle Anbindung des Zirkuszeltes kümmern damit Veranstaltungen im Zelt noch atmosphärischer werden können.
Das neue Zirkuszelt auf dem Utopiastadt Campus stellt mit der Eröffnung den Beginn eines Raumexperimentes dar. Ein Raumexperiment in dem der Frage nachgegangen werden kann, was eigentlich passiert wenn man dem Quartier solch einen neugeschaffenen Raum zur Verfügung stellt. Mit der Eröffnung steht dieser Raum nun auch für private Veranstaltungen im Raum. Eine wirklich andere Location für Geburtstage, Hochzeiten, Klassentreffen und Partys! Falls du dich für dieses Angebot interessierst einfach eine Anfrage an Johannes (j.schmidt@utopiastadt.eu) schicken. Außerdem sind die Utopist*innen immer offen für Wuppertaler*innen die partizipieren möchten und Ideen einbringen. Falls du in Zukunft also eine deiner Ideen im Zirkuszelt realisieren möchtest, so melde dich doch via Mail unter campus@utopiastadt.eu. Die Utopist*innen unterstützen dich gerne tatkräftig mit ihrer Expertise!
Die Utopist*innen setzen mit der Premiere im Zirkuszelt den Startschuss für eine neue Ära der Kulturveranstaltungen in Utopiastadt. Man darf gespannt sein was sich die Kreativen in Zukunft noch alles einfallen lassen um das Zelt zu bespielen. Der erheiternde Abend mit Patrick Salmen und den über 220 Besucher*innen lässt auf Großes hoffen und jeder weiß, dass die Utopist*innen ganz gerne noch eine Schippe drauf setzen. Manege frei!