Wolf und Mosche: quatschen … mit Wolf und Mosche

Am 4. Oktober 2017 wurde unser erster Artikel auf dieser Homepage veröffentlicht. Seitdem ist eine Menge passiert. Wir haben über die lokale Frittenbude berichtet, den Tante-Emma-Laden um die Ecke, zahlreichen Ausstellungen, Nachbarschaftstreffen, Mitmachprojekte, Persönlichkeiten im Quartier und und und …
Kurz gesagt: Ihr hattet die Möglichkeit zahlreiche Aktionen, Projekte und Institutionen des Quartiers durch Wolfs Augen und meine Feder Revue passieren zu lassen. Und wir haben die Homepage des Forum:Mirke als Plattform genutzt, um die Ideen der Aktiven des Quartiers auch langfristig in der Online Welt festzuhalten.

Aber wer sind wir eigentlich? Was macht Wolf und Mosche aus und warum tun wir das Ganze hier überhaupt?
Um euch diese Fragen zu beantworten haben Wolf und ich uns gegenseitig ein paar sinnige und eher unsinnige Fragen gestellt – online, ohne großes Tamtam oder Fotoshooting. Wolf hat mal wieder seine berühmt-berüchtigten Photoshopskills walten lassen und präsentiert euch dazu drei bezaubernde schwarz-weiß Werke. Wirklich phänomenal! Aber seht selbst.

Einst saß noch der liebe J. in der Schwebebahn | Foto von Wolf Sondermann

Quartier Mirke: Wer bist du? Beschreib dich in drei Worten.
Wolf: Vater, Fotograf und Otto.
Mosche: Prinzipienmensch, Vielschläfer und Zuvieldenker.

Quartier Mirke: Wie geht es dir heute?
Wolf: Ausgezeichnet gut, muss ich sagen. Bin heute etwas schelmisch und aufgedreht unterwegs. Sorge mich aber auch ein wenig darum was im nächsten Jahr mit meiner Branche passiert.
Mosche: Ein bisschen genervt vom schlechten Wetter und den Menschen denen ich in der überfüllten Stadt begegnen durfte – aber ansonsten eigentlich ganz gut.

Quartier Mirke: Lieber Kaffee oder Tee?
Wolf: Kaffee.
Mosche: Kaffee, keine Frage!

Quartier Mirke: Heute schon fotografiert/geschrieben? Wen oder was?
Wolf: Ja klar, ich habe ein paar Produktfotos in einer anderen Stadt machen dürfen.
Mosche: Ja, sowohl einen Essay für die Uni, als auch ein Interview für das Quartier.

Quartier Mirke: Was liebst du am fotografieren/schreiben?
Wolf: Fotografie ist die Konstante im Auf und Ab meines Lebens. Sie gibt mir Kraft, Stärke, Selbstbewusstsein und ist die Art und Weise wie ich mich ausdrücke. Fotografie ist ein bisschen wie Sendung mit der Maus – immer woanders unterwegs sein und trotzdem immer neues dazulernen.
Mosche: Schreiben ist wie Gedanken ordnen. Es ermöglicht mir meine Gedanken in Verbindung zu setzen und in einer Momentaufnahme festzuhalten – ganz für mich alleine. Damit kann ich sie im späteren Verlauf erweitern oder gar löschen. Ich kann durch sie schwafeln, präzisieren, ausschmücken, Ästhetik erschaffen und meine eigene Realität festhalten. Ich liebe diese Vielfalt der Möglichkeiten des Schreibens sehr!

Quartier Mirke: Was hat dir heute am meisten Freude bereitet?
Wolf: Das ich heute alles geschafft hab was ich schaffen wollte ohne es mir bewusst vorzunehmen.
Mosche: Das Interview mit Wolf – der Typ macht einfach gute Laune.

Man munkelt wir hätten nie dort oben gestanden | Foto von Wolf Sondermann

Quartier Mirke: Was/Wen würdest du am liebsten mal fotografieren/schreiben wenn du könntest?
Wolf: Eine Porträtserie von Vladimir Putin.
Mosche: Ein Buch! Worüber weiß ich noch nicht genau.

Quartier Mirke: Was war dein Lieblingsprojekt in diesem Jahr?
Wolf: Der Besuch bei der Kaffeemanufaktur »Talbohne« hat mir besonders gut gefallen. Abgesehen von dem wirklich guten Kaffee den wir dort trinken durften, finde ich es einfach toll, dass ein solches Konzept im Quartier auf soviel Interesse stößt!
Mosche: Das 10 jährige Jubiläum des Projekts »Supagolf« war für mich eines der Highlight des Jahres. Hier erzeugt nachbarschaftliches Engagement eine ganz eigene Atmosphäre, die sowohl zahlreiche Wuppertaler*innen ins Quartier holt, als auch die Nachbar*innen verbindet. Außerdem bin ich großer Fan von Knut und Didi – die zwei sind einfach kultig!

Quartier Mirke: Warum eigentlich Wolf und Mosche?
Wolf: Vom Prinzip her ist Wolf und Mosche die Versinnbildlichung von unserem Sein als Wolf und Mosche.
Mosche: Weil wir uns gemeinsam einen Raum erschaffen wollten, in dem wir unsere eigenen Ideen umsetzen können. Tatsächlich haben wir seit geraumer Zeit Ambitionen das Ganze noch weiter auszubauen. Meist scheitert es an der Vielzahl an weiteren Baustellen in unser beider Leben! Ich will nichts versprechen, aber vielleicht schaffen wir es in Zukunft uns gegenseitig mal einen Ruck zu geben und das anzugehen. Oder Wolf?

Quartier Mirke: Was machst du als erstes wenn die Pandemie endgültig vorbei ist?
Wolf: Alle Menschen umarmen, die ich in der Pandemie nicht drücken konnte.
Mosche: Gemeinsam mit meinen Liebsten ein Bier an der Büchertheke des Hutmachers trinken.

Quartier Mirke: Hast du Jahresvorsätze für 2021 und wenn ja verrätst du einen?
Wolf: Hab ich tatsächlich – ich möchte mich ein bisschen mehr um sich selbst kümmern.
Mosche: Ich bin kein Freund von Jahresvorsätzen, demnach nein.

Quartier Mirke: Hast du heute noch was vor?
Wolf: Ja, muss noch ein Konzept fertig schreiben, mich an die Buchhaltung wagen und meiner Tochter bei den Hausaufgaben helfen.
Mosche: Ja, das Fahrrad einer Freundin winterfest schrauben. Winter is coming!

Quartier Mirke: Was ist die beste Eigenschaft von Mosche/Wolf?
Wolf: Sein hoher Gerechtigkeitssinn und moralische Vorstellung – Prinzipienmensch halt.
Mosche: Seine Fähigkeit Andere zu begeistern.

Quartier Mirke: Worauf freust du dich im nächsten Jahr am meisten?
Wolf: Viele tolle Fotoprojekte und einige Projekte die ich ganz für mich allein umsetzen kann.
Mosche: Auf einen vielleicht pandemiefreien Sommer (toi toi toi!) und den Abschluss meines Studiums (vielleicht!).

Quartier Mirke: Wenn du in einem Film/Serie mitspielen würdest, welcher wäre es?
Wolf: Eigentlich »Herr der Ringe«, aber dafür hätte ich ein wenig zu viel Schiss. Dann eher bei »Fear and Loathing in Las Vegas« ein bisschen mitreisen und das Ende von »Little Miss Sunshine« würde ich auch mitnehmen.
Mosche: Ich bin ganz schlecht darin Filme und Serien zu schauen, weil ich immer zu früh einschlafe. Aber wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, würde ich vermutlich mal kurz in das Universum von der Serie »Black Mirror« eintauchen. Wäre interessant mal zu wissen ob sich die heutige Dystopie in der Gegenwart dystopisch anfühlt!

In unserem früheren Leben als Kellner | Foto von Wolf Sondermann

Quartier Mirke: Du hast die Möglichkeit dein Leben für eine Woche mit einer Person deiner Wahl tauschen, würdest du es tun und wenn ja mit wem?
Wolf: Ja klar. Ich würde mit, dem leider inzwischen verstorbenen, Peter Lindbergh tauschen wollen. Einer der inspirierendsten Fotografen die ich kenne.
Mosche: Ich denke schon. Vermutlich sollte jeder die Möglichkeit bekommen das einmalig in seinem Leben zu tun, um sich selbst mal von außen betrachten zu können. Eine genaue Person kann ich aber nicht nennen.

Quartier Mirke: Was hat dich eigentlich ins Quartier verschlagen? Wie bist du hier gelandet?
Wolf: Das Kunstcluster in Elbahallen 2008. Im Rahmen der Veranstaltung lernte ich die damaligen »Clownfisch« Gründer*innen Christian Hampe und Beate B. Blaschczok kennen. Später gründeten die Zwei Utopiastadt. Seitdem bin ich Ansprechpartner für fotografische Fragen und Aufgaben rund um Utopiastadt – und inzwischen eben auch im Quartier.
Mosche: Tatsächlich mein Bundesfreiwilligendienst in Utopiastadt 2015-2016 und anschließende zwei Jahre hinter der Büchertheke des Hutmachers. Im Rahmen dieser Zeit durfte ich das Quartier und dessen Bewohner*innen von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Außerdem verfasste ich in dieser Zeit meine ersten „richtigen“ Artikel und durfte Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit sammeln.

Quartier Mirke: Engagement oder Couch?
Wolf: Engagement.
Mosche: Engagement, aber Couch darf auch mal sein.

Quartier Mirke: Vervollständige den Satz: Hätte hätte …
Wolf: … Bulette.
Mosche: … vegane Bulette?

Quartier Mirke: Wenn das Quartier ein Tier wäre, welches wäre es dann?
Wolf: Garantiert ein kleines süßes Mosche.
Mosche: Ich weigere mich diese Frage zu beantworten. Es ist Wolfs Lieblingsfrage, die er jeder*jedem Interviewpartner*in stellt – in mir löst sie immer einen kleinen liebevollen Moment der Fremdscham aus.

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