Die Neue Neue Friedrichstraße | ein mögliches Konzept
Im Zuge der geplanten Umbauarbeiten der Neuen Friedrichstraße im Wuppertaler Quartier Mirke haben sich vor einigen Wochen die AnwohnerInnen wie auch engagierte BürgerInnen eingeschaltet. Ziel ist es, während einer nötigen Sanierung der Straße, diese auch an die Bedürfnisse der BewohnerInnen anzupassen. Doch die Neue Friedrichstraße ist nicht bloß eine einfache Anwohnerstraße. Sie stellt eine direkte Anbindung zwischen der Nordbahntrasse und der Elberfelder Innenstadt dar. Viele FahrradfahrerInnen nutzen diesen Weg, um ohne gefährlichen und rauschenden Automobilverkehr zur Nordbahntrasse zu gelangen. Den Gedanken einer grünen Fahrradstadt entgegenzukommen, wünschen sich viele WuppertalerInnen ein neues Konzept für die Nutzung der Straße. Frei nach der Fragestellung, wem die Stadt gehöre, soll damit eine Aufwertung der Lebensqualität vorgenommen werden. Mit Hilfe des großen bürgerlichen Aufkommens, hat die BV nun eine Bürgerbeteiligung zu dieser Fragestellung beantragt. Diese wird wahrscheinlich im Frühsommer 2018 durchgeführt werden.
Im Zuge der Geschehnisse haben sich mehrere Studierende der bergischen Universität Wuppertal bereits aus Forschungssicht mit der Thematik beschäftigt. Im Laufe des vergangenen Forum:Mirke 22 in der Alten Feuerwache, stellten 7 Studierende ihre bisherigen Ideen und eine mögliche Konzeption der Neuen Neue Friedrichstraße vor.
Auch die Studierenden betonten die Bedeutung der Straße für FußgängerInnen und RadfahrerInnen. Außerdem das verhältnismäßig niedrige Verkehrsaufkommen und die geringe Steigung der Strecke. Ziel ihrer Planung ist eine Verbesserung für die NutzerInnen des Radverkehrs, der auch die Lage des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und dessen Abstellmöglichkeiten berücksichtigt. Zwingend nötig, auf Grund der Straßenführung vieler Wuppertaler Straßen dessen Nutzung alleine auf den MIV abgestimmt wurde.
Um die gesamte Fläche der Straße zu Nutzen, schlagen die Studierenden vorerst eine Unterbindung der Parkplatzsituation vor. Basierend auf dem Gedanken, dass der öffentliche Raum den AnwohnerInnen gehört, wird somit Platz zurückerobert. Außerdem wird so Raum für einen anwohnergebundenen Autoverkehr, sowie für einen Beidrichtungsverkehr für RadfahrerInnen geschaffen. Im Zuge dessen müssten die Ampelanlagen am Karlsplatz aus Sicherheitsgründen angepasst werden. Auf dem breiten Gehweg, an der Mündung der Neuen Friedrichstraße, sollen Abstellmöglichkeiten für FahrradfahrerInnen entstehen. Die Straße die rund um die Kreuzkirche führt soll zur Einbahnstraße erklärt werden. Damit werden Parkplätze für AnwohnerInnen geschaffen. Neben der Straßenführung, stellt auch die historische Straßenoberfläche ein Problem dar. Jeder Fahrradfahrende der diese Strecke bereits hinter sich gebracht hat, kennt die Angst um seine Reifen und die klaffenden Lücken im Kopfsteinpflaster. Lösung des Problems wäre eine Sanierung des Straßenbelags, der zu gleich die alte Kopfsteinpflasterstruktur beibehält. Zu guter Letzt wurde der Begriff »Shared Space« in den Raum geworfen. Ein Raum der nicht für die Fortbewegung durch ein vorherrschendes Fortbewegungsmittel reserviert wird. Hier fließen, mit Hilfe von gegenseitiger Rücksicht, der Radweg, die Straße und die Fußgängerzone ineinander. Grenzen werden aufgehoben und schaffen somit mehr Platz für Alle. Lebens- und Aufenthaltsqualität werden zurückgewonnen!
Die Studierenden stellten ebenso das Modell der Fahrradstraße vor. Diese wird hauptsächlich in MIV-beruhigten Verkehrszonen angelegt, die vermehrt durch Radfahrern genutzt werden. Außerdem müssen planerische Freiheiten bestehen, die ein Zusammenleben mehrerer Fortbewegungsarten kombinieren lässt. FahrradfahrerInnen dürfen hier in beide Richtungen fahren und sogar nebeneinander. Auf Grund der geringen breite der Straße zwischen Kreuzkirche und Mirker Straße, würden hier in Zukunft Parkmöglichkeiten wegfallen. Außerdem sollte die Neue Friedrichstraße, nach der Meinung der Studierenden, zu einer Vorfahrtsstraße ernannt werden. Dazu müsste der Übergang in die Wiesenstraße rot gepflastert werden.
Klar ist, dass in dieser Zeit, in der der MIV nach wie vor vorherrscht, für die wegfallenden Parkflächen Alternativen geschafft werden müssen. Wo sich diese befinden sollen muss noch geplant werden. Die anstehende Bürgerbeteiligung soll nach Aussage von Herrn Vitenius, im ArbeitsKreis Nordstadt, Klarheit schaffen. Der AK Mobilität, des Forum:Mirke, hat sowohl Kontakt zur Verkehrsressort sowie zur Stabsstelle Bürgerbeteiligung aufgenommen.
Konzept der Studierenden von: Laura Schmitz, Julian Kaldewey, Asiem Ramadan, Anna-Lena Friedrich, Christian Wieder, Johannes Bracht und Maurice Wolf