Nordbahntrasse – die B7 des Fahrradfahrens?
Die sommerliche Festivalsaison 2018 am ehemaligen Bahnhof Mirke – Utopiastadt liegt hinter uns. Nachdem der Trassenjam Mitte Juli auf Grund von dem riesigen Interesse der Wuppertaler*innen vorzeitig beendet werden musste, lief der Trassenrave Anfang August ohne Komplikationen ab. Rund 4500 Besucher*innen feierten voller Liebe an diesem Samstag, Anfang August. Neben der ausgelassenen und entspannten Stimmung die auf dem Festivalgelände herrschte, wurde die Veranstaltung im Nachhinein Anlass für eine viel größere Diskussion.
»Nordbahntrasse – die B7 des Fahrradfahrens?«
Verkehrsdezernent Frank Meyer gab im Rahmen eines Interviews mit der Westdeutschen Zeitung das Statement ab: „Was die B7 für den Autoverkehr ist, das ist die Trasse für den Radverkehr“. (Quelle)
Kulturschaffende stellen sich gegen diese Aussage. Die Nordbahntrasse und das damit einhergehende Kulturzentrum rund um die ehemalige Bahntrasse ist weit mehr als eine bloße Radschnellstraße. Sie ist Kultur- und Begegnungszentrum und stellt im alltäglichen Leben der Nutzer*innen und Anwohner*innen einen Ort der Erholung dar. Deshalb fordern Bürger*innen und Kulturschaffende aus dem Tal eine verkehrsberuhigte Zone an Knotenpunkten der Nordbahntrasse. Die scheint verkehrsrechtlich und technisch allerdings nicht möglich. Auch wenn fest steht, dass die Nordbahntrasse eine wichtige Verbindung der Wuppertaler Stadtteile für den Fahrradverkehr darstellt, muss gegenseitige Rücksichtnahme essentiell bleiben. Nur mit besagter Rücksichtnahme ist ein zukunftsorientierte, umweltverträgliche und soziale Mobilität möglich. Wuppertal gedeiht seit Jahren auf Grund von bürgerlichem, ehrenamtlichen Engagement. Dabei sollte auch die Stadt mitziehen um in Zukunft der Kulturszene keine Steine in den Weg zu legen!
Wie Großveranstaltungen entlang der Trasse in den vergangenen Jahren zeigten, kann es zwar zu Einschränkungen der Mobilität in diesen Räumen kommen, aber zu welchem Preis? Sind wir nicht alle als Bürger*innen und Wuppertaler*innen dazu bereit uns in diesem Maße einzuschränken um in Zukunft weiter wachsende Kulturangebote in Anspruch zunehmen? Es sollte möglich sein Wuppertal als Fahrradstadt und ebenso als Kulturstadt weiterhin zu etablieren.
Mobilität ist wichtig – Kultur aber eben auch.