Forum:Mirke 43 | 15. Juni 2022

Nach langer Zeit findet endlich wieder ein Forum live statt. Inge Grau bedankt sich bei Herrn Puller, Leiter der Hermann-von-Helmholtz-Realschule, dass sich das Forum in der Aula der Schule treffen kann.

1. Begrüßung durch den Gastgeber Herrn Puller Leiter der Realschule mit Informationen zur Schule und zum schulischen Alltag

Zur Einführung zeigt Herr Puller einen kurzen Film über die Realschule mit Informationen zur Schule. Er informiert, dass 540 Schülerinnen und Schüler die Realschule in 19 Klassen besuchen. Es gibt auch eine Willkommensklasse, in der neu nach Deutschland gezogene Kinder innerhalb von 2 Jahren Deutsch lernen, bevor sie die Regelklassen besuchen. Nach den Ferien werden ca. 15 Kinder aus der Ukraine in einer solchen Klasse unterrichtet. Kinder mit Förderbedarf sind in 11 der Klassen integriert. Leider ist nur eine Förderschullehrkraft statt der eigentlich erforderlichen 4 Kräfte tätig. An der Schule arbeiten 40 Lehrkräfte, 2 pädagogische Fachkräfte und 1 Sozialarbeiter.

Die Realschule ist eine Halbtagsschule. Der Unterricht endet spätestens um 13.40 Uhr. An der angebotenen Mittagsbetreuung, die um ca. 15.00 Uhr endet, nehmen 40 Kinder teil. Diesen wird auch ein warmes Mittagsessen angeboten.

Ca. 40 % der Schülerinnen und Schüler stammen aus dem Quartier. So sind z.B. 14% Schulneuzugänge vorher in der Markomannenstraße in die Grundschule gegangen. Viele kommen aus der Südstadt und aus Ronsdorf, da im Osten Wuppertals kein ausreichendes Realschulangebot besteht.

Herr Puller weist auf die Wichtigkeit der Hilfestellung zur Berufsorientierung hin, die in seiner Schule sehr ernst genommen wird. Sie haben dafür auch eine Auszeichnung erhalten. Für die Schulabgehenden ist es meist schwierig sich für eine Berufsausbildung zu entscheiden. Deswegen wechseln nach dem Abschluss der Realschule viele auf das Berufskolleg. Positiv bewertet wird von Herrn Puller die Kooperation mit Nest-Bar eine Initiative von 2 jungen Männern, die mit ihren eigenen Erfahrungen und vielen Kontakten zu Firmen einen guten Zugang zu den Jugendlichen haben. Weitere Kontakte bestehen unter anderen zu der Fa. Riedel und zdi-best–Schullabor. Bei der letzteren Organisation geht es vor allem darum, Jugendliche für technische Berufe zu gewinnen.

Es gibt Angebote zur Leseförderung. Mit der Bibliothek werden gemeinsam Projekte durchgeführt. In der Aula ist eine Bücherei eingerichtet. Gefördert werden auch Tanz- und Videoprojekte. Eine iPad-Klasse findet in Kooperation mit der Uni statt.

Herr Puller geht auf die besonderen Auswirkungen der Corona-Lookdown-Zeit ein. Es wurde eine ganz andere Unterrichtsdurchführung gefordert, die in der Folge bei einigen der Kinder zu Lerndefiziten führte. Da über längere Zeit kein Gemeinschaftsunterricht möglich war, konnten Auffälligkeiten im sozialen Verhalten erkannt werden. Die Schule versucht diese durch gezielte soziale Förderung auszugleichen, so wird auf das DAK-Projekt „Fit for Future“ hingewiesen. Zur Förderung der Sozialkompetenz wird mit einer Theaterpädagogin versucht diese Defizite wieder spielerisch aufzuarbeiten.

Weitere Förderschwerpunkte der Schule sind: Erlernen des Umgang mit den digitalen Medien, in Kooperation mit der Station Natur und Umwelt wird in der Schule ein Schulgarten angelegt, Aktionen zur Vermeidung von Müll und Anreize, um das Fahrrad häufiger für den Schulweg zu nutzen.

In der anschließenden Diskussion wurde die Frage zur Anmeldesituation gestellt. Nach Aussage von Herrn Puller werden alle angemeldeten Kind aufgenommen.

Michael Felstau informiert sich zur Garten AG. Geplant ist die Entsiegelung des Schulhofs, im Sinne einer Schwammstadt mit besserer Regenversickerung, um eine erneute Überschwemmung zu vermeiden, die sich während des Neubaus des Mensagebäudes ereignete. Zur Unterstützung dieses Vorhabens wird empfohlen den Bezirksbürgermeister Thomas Kring anzusprechen. Michael schlägt darüber hinaus vor, mit der Natur Umwelt Akademie Kontakt aufzunehmen, um Fachleute für eine Konzeptentwicklung zu gewinnen.

Auch die Möglichkeit für eine handwerkliche Ausbildung zu werben, wird angesprochen und wie dieses besser klappen könnte. Angeregt werden Kooperationen mit Betrieben.

2. Geplante Aktivitäten der Alten Feuerwache AFW auf dem Campusgelände

Vincent Utech und Jana Ihle von der AFW informieren welche Angebote in der Alten Glaserei und in der Erweiterungsfläche des Nutzgartens stattfinden bzw. geplant sind.
Bereits im Oktober 2021 wurden Teile der Alte Glaserei bezogen und mit dem Aufbau einer Werkstatt zunächst in einem Bauwagen begonnen. Hier sollen handwerkliche Angebote für Metall-, Holz- und Töpferarbeiten aufgebaut werden. Vorgesehen ist auch, künstlerisches Arbeiten zu ermöglichen. Ziel ist es den Menschen im Quartier einen Treffpunkt zu bieten und durch handwerkliches Arbeiten eine Gemeinschaft zu fördern.

Der Nutzgarten wird für eine tiergestützte Pädagogik erweitert. Neben den Hühnern leben dort jetzt auch Schafe. Die Tiere werden von ehrenamtlichen Helfern gepflegt und versorgt, woraus sich ein gemeinschaftliches Zusammenarbeiten entwickelt und Menschen aus dem Quartier zusammenführt. Ziel des Nutzgartens und auch der Angebote in der alten Glaserei ist es, Gemeinschaften zu fördern, um somit Möglichkeiten gegen Vereinsamung, von der nicht nur ältere Menschen betroffen sind, zu bieten.

Aber auch für Kinder und Jugendliche entsteht hier ein Schutzraum, um sie aus ihrer Isolation und zur Bewältigung traumatischer Erlebnisse wie z.B. Fluchterfahrungen herauszuführen.

Der Garten ist nicht immer geöffnet, da er vor allem den Kita-Kindern zur Verfügung steht und diese von fremden Besuchern oft überrascht sind.

Durch diese neuen Möglichkeiten wird der bisherigen Personenkreis der AFW, der sich bislang auf Kinder und Jugendliche bezog, erweitert. Durch gemeinschaftliche Tätigkeiten wie Verantwortung für die Tierhaltung treffen sich Menschen, die sich in ihrem täglichen Alltag sonst nicht begegnen.

David ergänzt, dass auch bei Utopiastadt dieser Ansatz, durch handwerkliche Arbeiten Gemeinschaften entstehen zu lassen, verfolgt wird zum Beispiel bei der Renovierung der ehem. Gepäckabfertigung aber auch bei den Arbeiten zur Renovierung des Bahnhofs.

Matthias problematisiert die erforderlichen Ressourcen, die für ein solches Angebot zur Verfügung stehen müssten, aber nicht durch Ehrenamt oder Überstunden geleistet werden können.

Zur weiteren Nutzung der Utopiastadt-Campusfläche wird erläutert, dass im Anschluss an den Nutzgarten die SDE Fläche mit den dort stehenden Häuser für ca. 3 Jahre erhalten bleibt. Die Nutzung der Häuser steht noch nicht fest. Einige der Häuser auf dem östlichen Teil des Campus werden bis zu ihrem Abtransport noch kurze Zeit stehen bleiben. Die Fläche zwischen Nordbahntrasse und Speditionshalle wird dann frei gehalten, die Sandfläche soll auch bestehen bleiben. Allerdings ist geplant, das Zirkuszelt wieder aufzustellen. Insgesamt entsteht eine „dynamische“ Situation. Markt- bzw. Kulturveranstaltung sind momentan nicht absehbar, aber wieder geplant.

3. Information über den Abschluss der Vertragsverhandlungen und Übergabe des Goldzack-Gebäudes an die Montagstiftung Urbane Räume

Die Übertragung des Goldzack-Grundstücks und Gebäudes an die Montagstiftung Urbane Räume MUR steht in der Ratssitzung am 21.6. auf der Tagesordnung. Vertraglich geregelt wird dann ein Erbbaurecht für die Grundstücke sowie ein Kaufvertrag für die Gebäude. Die Stadt verfolgt im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft das Ziel der Umsetzung einer gemeinwohlorientierten Quartiers- und Immobilienentwicklung. Bestandteil der Verträge ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen Stadt und dem MUR. Die MUR wird eine Projektgesellschaft gründen, die Urbane Nachbarschaft Mirke gGmbH. Dafür ist die Stelle das Gemeinwohl-Managements zurzeit ausgeschrieben. Nach dem Sommer startet dann die Projektarbeit. Silvia Hardt wird im nächsten Forum darüber ausführlich berichten.

Weitere Info unter: SessionNet | TOP Ö 11.20: Abschluss Kauf- und Erbbaurechtsvertrag betreffend das Grundstück Wiesenstraße 118 und 120 (wuppertal.de)

4. MiQ – Mobilstationen im Quartier – Planungen in der Wiesenstraße

Bei dem Projekt MiQ, das aus EU-Mitteln und vom Land NRW gefördert wird, geht es um die Einrichtung von Mobilstationen im Quartier und um die wissenschaftliche Begleitung. Das Projekt wird gemeinsam von dem Wuppertal Institut, der Uni und der Neuen Effizienz betreut

Geplant ist jetzt die Einrichtung einer solchen Mobilstation auf dem Parkplatz an der Wiesenstraße neben dem ehemaligen Wirtschaftswunder. Hier sollen 3 Carsharing-Parkplätze (verlegt von der Fläche hinter dem Ada) entstehen sowie eine Fahrradgarage, in der auch Lastenfahrräder abgestellt werden können, und zusätzliche Fahrradbügel sowie ein Fahrradreparaturgerät. Neben der Haltestelle der 620 wird dort ein Haltepunkt für das System „hol mich ! APP“ eingerichtet. Die Aufenthaltsqualität dieser Fläche soll z.B. durch Sitzgelegenheiten und Begrünung verbessert werden. Die Planung dieser Mobilstation wurde durch einen intensiven Kommunikationsprozess vor Ort mit interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern begleitet.

Im Bereich der Wiesenstraße könnte dann zusätzlich eine Verleihstation für die von der Stadt geplanten E-Scouter , E-Bikes vorgesehen werden. Auch besteht die Überlegung diesen Ort mit einer Paketstationen zu versehen, um den Lieferverkehr zu reduzieren. Die Realisierung ist für den März 2023 geplant. Mit der Stadt werden dazu eine Sondernutzungsvereinbarung vorbereitet.

In dieser Art sollen weitere Mobilstationen in der Stadt vorgesehen werden. Auch Ostersbaum hat Interesse geäußert für eine Mobilstation am Platz der Republik.

5. Unterstützung der Seebrücke bei Pflege und Erhalt des Gedenkorts.

Jürgen Rau bittet um Unterstützung für die Pflege der Grünfläche an dem Gedenkort. Er ist ist froh, dass der Gedenkort an diese Stelle entstehen konnte. Die Pflege diese Fläche bedarf der Unterstützung des Quartiers und er bittet die Bewohnenden sich an der Bewässerung der Grünfläche zu beteiligen. Um die Pflege und den Erhalt der Fläche zu erhalten, bittet der Freundeskreis um Spenden von 60 € für die Jahre von 2022 – 2026 oder für 12 € monatlich auf das Konto.
Förderverein Elberfelder Nordstadt e.V.
IBAN: DE61 3305 0000 0000 937169
Mit dem Verwendungszweck: Gedenkort Seebrücke

6. Sonstiges und Termine

Matthias stellt die Frage, ob das Verkehrsaufkommen des SDE zu Problemen im Quartier geführt haben. Allgemein wird das Verkehrsaufkommen als sehr entspannt bewertet.

Das nächste Forum:Mirke ist am 17. August.
Jana bietet an, sich im Nutzgarten zu treffen. Als Alternative bei Regen wird das Goldzack – Gebäude vorgeschlagen .

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