Forum:Mirke 42 | 04. April 2022

Ergebnisse der Quartiersbefragung

Am Rahmen des Solar Decathlon Europe (SDE) werden Befragungen der Mirker Bewohnerschaft durchgeführt. Die Ergebnisse der ersten Befragungen vom Frühjahr 2021 und September 2021 liegen vor und werden von Franziska Stelzer und Lea Kings vorgestellt.
Zunächst gehen sie darauf ein, wie die Repräsentativität der Untersuchung erreicht wurde. Erwartungsgemäß haben sich z.B. weniger Menschen mit Migrationshintergrund (der Anteil liegt im Quartier bei ca. 55%) an der Befragung beteiligt. Die Aussagen unterrepräsentierter Befragungsgruppen wurden dann nach Geschlecht, Alter und Migrationshintergrund gewichtet. Das bedeutet, dass die Antworten bestimmter Bevölkerungsgruppen stärker berücksichtigt wurden, um eine Gesamtrepräsentativität sicherzustellen.

In der Befragung wurden die Teilnehmenden nach Assoziationen, die ihnen beim Stichwort Mirker Quartier einfallen, gefragt. Hier wurden Orte genannt wie ADA, Mirker Bahnhof, ebenso das schöne Stadtbild und die Gründerzeitarchitektur . Aber auch auf Verkehrsprobleme, fehlende Parkplätze und mangelnde Sauberkeit wurden in einer geringen Häufigkeit hingewiesen. Deutlich wurde bei den Antworten eine sehr positive Bewertung des Quartiers und die hohe Verbundenheit damit. (91 %) der Teilnehmer*innen leben (sehr) gerne im Mirker Quartier. Sie loben das interkulturelle Zusammenleben (51%), von 50% wird der soziale Zusammenhalt im Quartier als gut bis sehr gut beschrieben. 23% der Befragten haben freundschaftliche Beziehungen zu Nachbarn, 43 % haben ein so gutes Verhältnis, dass sie sich helfen. Eine sehr hohe Zufriedenheit mit dem Öffentlichen Nahverkehr wird geäußert. Eine negative Bewertung gibt es nur bei der Parksituation. Positiv bewertet werden die Möglichkeit zur Naherholung und das Angebot an Café, Kneipen, Restaurants.

47% der Befragten verfügen jederzeit über einen PKW, nur 14 % haben keinen PKW zur Verfügung. 37% nutzen fast nie einen PKW. Von 16%, wenn auch zum Teil selten, werden Carsharing-Angebote schon genutzt. 34% geben an, dass sie nie ein Fahrrad nutzen, 21% nutzen nie den Öffentlichen Nahverkehr. 80% der Befragten gehen täglich bzw. mehrmals die Woche zu Fuß.

Auf die Frage, ob sich ihre Verkehrsmittelnutzung seid Corona geändert hat, zeigt sich, dass die PKW-Nutzung stark zugenommen hat. Personen, die den ÖPNV ständig nutzen, gaben laut der Befragung an, dieses jetzt häufiger zu tun. Auch die Anzahl der Fußwege ist stark gestiegen.

Die Befragung befasste sich auch mit der Wohnsituation. Im Mittel wohnen die Befragten 8,44 Jahre in der aktuellen Wohnung und im Durchschnitt schon 11 Jahre in der Mirke. 82 % der Befragten wohnen zur Miete, 18 % wohnen in einer Eigentumswohnung/ eigenem Haus. 40 % leben in Einpersonenhaushalten, 37 % in Zweipersonenhaushalten. Erstaunlich hoch ist die Zufriedenheit mit der Wohnsituation, 76,5 % der Befragten sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden bzw. sehr zufrieden. Wichtig für die Wohnungsauswahl sind die Nachbarschaft, die Verfügbarkeit eines Balkons/Terrasse. Die Verfügbarkeit eines Parkplatzes wird weniger wichtig gesehen.

Als umweltbewusst bzw. stark umweltbewusst bewerten sich selbst 43 % der Befragten. 40% stimmen sehr der Aussage zu, dass klimaneutrale Gebäude wichtig sind, die Klimaziele zu erreichen, 27 % stimmen dieses Aussage „ziemlich“ zu. Über die Hälfte der Befragten wünschen sich, dass ihr Haus saniert wird.

Wer sich alle Ergebnisse der Befragung ansehen möchte, kann dies unter:Mirker Quartiersbefragung – Ergebnisse der ersten Befragung – Quartier:Mirke (quartier-mirke.de)

Die Ergebnisse der Befragung sind im Quartier auch ausgestellt z.B. an den Fenstern des ehemaligen Cafés Ecke Wiesenstraße/Neue Nordstraße, an den Fenstern des Café in der Alten Feuerwache, in der Rathausgalerie und in Kürze auch am Bauzaun des SDE-Geländes.

In der anschließenden Diskussion hinterfragt Thomas Kring die Ergebnisse zur ÖPNV-Nutzung während Corona. Diese sind laut der Befragung angestiegen. Allerdings seien in Wuppertal die Fahrgastzahlen während Corona sehr stark eingebrochen. Lea Kings erläutert, dass diese Aussage eine subjektive Selbsteinschätzung sei. Eine Möglichkeit für den Anstieg sei auch das Homeoffice, das zu mehr Wegen mit dem ÖPNV z.B. in der Freizeit geführt haben könnte.

In weiteren Anmerkungen der Diskussion werden die Ergebnisse der Befragung mit der Quartiersanalyse von Matthias Wanner, die er beim letzten Forum vorgestellt hat, in Vergleich gesetzt. So weißt Herr Puller darauf hin, dass darin die Mirke als ein „Quartier des Ankommens“ bezeichnet wird. Dies wird bei der Befragung jetzt nicht deutlich. Könnte es daran liegen, dass bei der Befragung nur wenige Menschen mit Migrationshintergrund beteiligt waren.
Daran schließt sich die Frage der Vergleichbarkeit der beiden Untersuchungen an. Nach Aussage von Matthias Wanner ist eine Zusammenführung der Ergebnisse schwierig, da diese auf unterschiedlichen Methoden basieren. Christian Hampe merkt an, dass es zum Mirker Quartier viele Untersuchungen gibt, und er empfiehlt, dass durch eine Verschneidung der Ergebnisse, die aus verschiedenen Blickwinkeln erhoben wurden, ein differenziertes Bild der Mirke herausgearbeitet werden könnte. Es wird auf die Vortragsreihe Coforschung hingewiesen, wo diese Zusammenführung der verschiedenen Untersuchungsergebnisse besprochen werden kann.

Franziska Stelzer und Lea Kings informieren über die nächsten Befragungszyklen. In der jetzt im April folgenden Befragung wird ein Schwerpunkt auf die Mobilität gelegt. Es werden auch Fragen zu dem neuen Verkehrsprojekt in der Nordstadt „Mobilstationen im Quartier2 MiQ ( Mobilstationen im Quartier – Eine urbane Vision – Quartier:Mirke (quartier-mirke.de) ) mit aufgenommen. Ziel dieses Projektes ist es, Wege aufzuzeigen, wie auf einen privaten PKW durch mehr Sharing-Angebote und bessere Abstellmöglichkeiten der Fahrräder verzichtet werden kann.
Eine weitere Befragung ist im September vorgesehen.

Mirker Choice Award
Die Mirker Bevölkerung kann unter den Entwürfen der teilnehmenden Teams des SDE-Wettbewerbs den ihr am besten gefallenen Entwurf auswählen – den sogenannten „Mirker Choice Award“. Aus den Teilnehmenden der Befragung werden die Mitglieder für Jury ausgewählt. Zur Wahl stehen die 7 Entwürfe, die für das ADA bzw. die Freifläche in der Bandstraße Planungen eingereicht haben. Die Preisverleihung wird dann am 12. Juni nachmittags stattfinden. Der Preis wird vom Bezirksbürgermeister von Elberfeld Thomas Kring verliehen.

Ehemalige Speditionshalle auf dem Utopiastadt Campus
Dimitij Haak von der Neuen Urbanen Produktion informiert über den studentischen Wettbewerb zur Umnutzung der Speditionshalle auf dem Utopiastadt-Campus . An dem Wettbewerb haben sich sich 26 Teams mit großartigen Entwürfen beteiligt . Ausgezeichnet wurden Konzepte, die vorbildlich zeigen, wie urbanes Produzieren, das Teilen von Ressourcen, gemeinsames Lernen und das Zusammenleben am Utopiastadt-Campus in Zukunft weiterentwickelt werden können.

Die Jury hat jetzt an drei Teams Preise vergeben sowie für eine weitere Arbeit eine besondere Anerkennung ausgesprochen. Diese Arbeiten sollen ab 25. Mai bis zum Ende des Solar Decathlon ausgestellt werden.

Tag der Städtebauförderung am 14.5.
An diesem besonderen Tag soll die fertiggestellte Treppenanlage am Mirker Bahnhof mit einer Feier von 10.00 -16.00 Uhr eröffnet werden. Um 13.00 wird Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die Anlage offiziell einweihen. Es ist ein Programm mit Führungen (z.B. durchs Quartier, durch den Mirke Bahnhof), Supa Golf, ein Steinmetzworkshop usw. vorgesehen. Dieter Bieler-Giesen informiert auch, dass in Zukunft das Parken im Platzbereich nicht mehr möglich sein wird. Stattdessen werden dort Pflanzkübel und Sitzgelegenheiten aufgestellt.

Einweihung des Mahnmals Seebrücke
Das Mahnmals am Zugang zum Mirker Bahnhof wird am 21. Mai eingeweiht. Darüber informiert Annette Windgasse. Der Gedenkort für Menschen, die auf dem Weg nach Europa auf der Flucht ums Leben gekommen sind, ist seit 3 Jahren auf ihrer Agenda und wird nun am 21.05.22 auf dem Gelände vor dem Mirker Bahnhof ab 14:00 Uhr eingeweiht. Sie spricht dazu eine herzliche Einladung aus!

Es handelt sich um ein stilisiertes Boot, eine Infostele mit Tafel, die mit einer Website zu aktuellen Themen gekoppelt sein wird. Das Wort Gedenkort/Memorial wird in 5 Sprachen am Rumpf der Stele zu lesen sein. Das Boot von der Firma steelbruch soll in Kürze in das Gelände montiert werden. Bei der Gartengestaltung wird um ehrenamtliche Hilfe gebeten. Die Utopia Gartengruppe, die Weißen Herzen und weitere Wuppertaler Helfergruppen engagieren sich dabei.

Mit diesem besonderen Ort soll auch ein politischer Akzent in das Quartier getragen werden: In den vielen Krisen darf das Versagen der Europäischen Flüchtlingspolitik und das Sterben von Tausenden an Europas Grenzen nicht vergessen werden. Die Seebrücke Wuppertal wird weiterhin mahnen und für offene und sichere Fluchtwege einstehen.

Sonstiges
Am 30.3. hat Thomas Kring zur Vorstellung der Konzepts zur Lenkung des Verkehrs in der Mirke während des Solar Decathlon eingeladen. Vertreter*innen der Uni, vom SDE-Team und der Stadt informierten über die geplante Verkehrslenkung, um das Quartier von PKW-Verkehr während der Veranstaltung freizuhalten.

Das Protokoll der Informationsveranstaltung, das von einer städtischen Mitarbeiterin geschrieben wurde, wird hier veröffentlicht.

Solar decathlon europe goes urban 21 Wuppertal –

Hier Verkehrskonzept Zoom-Termin 30.03.2022

Zusammenfassung

Der Architekturwettbewerb solar decathlon europe goes urban 21 wuppertal findet im Zeitraum 10. bis 26 Juni 2022 auf dem Gelände Mirker Bahnhof an der Nordbahntrasse statt.

Es werden ca. 100.000 Besucher und ca. 10.000 Fachbesucher erwartet.

Geplant sind 12 Öffnungstage. Montags und dienstags wird es keine Veranstaltungen geben und die Ausstellung bleibt geschlossen. Ab Mittwoch bis Sonntag finden die Veranstaltungen von 10:30 Uhr bis 21:30 Uhr statt.

Tickets für die Veranstaltung sind über ein Online Ticketsystem vorher buchbar. Nur mit dem Ticket erhält der Besucher Zugang. Die Möglichkeit auf dem Parkplatz der Firma Schockemühle (Zufahrt über Hamburger Straße) zu parken steht nur Fachbesuchern zur Verfügung. Hier stehen 250 Parkplätze zur Verfügung. Auf den Zufahrts-Straßen wird mit einer Hinweisbeschilderung auf das Parkleitsystem (Parkhäuser z. B. Karlsplatz, Döppersberg u. a.) hingewiesen. Die Zufahrten ins Quartier werden durch die Beschilderung Verbot für Fahrzeuge aller Art (VZ 250 StVO) und dem Zusatzeichen Anlieger frei, Absperrschranken sowie zusätzlichen Ordnern kontrolliert. Eine Zufahrt in die Mirker Straße kann aus verkehrlichen Gründen nicht unterbunden werden.

Die Verkehrssituation wird in den ersten 3 Öffnungstagen ganztägig beobachtet, analysiert und bei Problemen wird direkt nachgesteuert.

Der Bereich Zugang Nordbahntrasse / Auffangfläche der Veranstaltungsfläche könnte zur Konfliktsituationen zwischen Fußgängern und Radfahrenden führen. Hier wird die Verkehrsregelung verändert. Es werden Streckenposten eingesetzt und eine entsprechende Beschilderung (Achtung Fußgänger kreuzen o. ä.) aufgestellt. Dieses soll die Nutzer der NBT sensibilisieren. Jeweils links und rechts vor dem Eingangsbereich des Veranstaltungsgeländes werden Fahrradabstellanlagen eingerichtet. P1 und P2 mit jeweils 144 Abstellmöglichkeiten. Auf dem Vorplatz Mirker Bahnhof wird die dritte Fahrradabstellanlage (P3) mit 300 Plätzen zur Verfügung gestellt. Es wird absolutes Halteverbot für Kraftfahrzeuge eingerichtet und der Bereich wird durch Ordner betreut.

Vom Hauptbahnhof haben die Besucher die Möglichkeit mit dem ÖPNV die Veranstaltung zu erreichen (Bushaltestellen Karlsplatz und Schleswiger Straße). Des Weiteren wird die WSW die WSW-Cabs anbieten. Seite 2 von 22 Für Fußgänger (kommend vom Hbf) soll eine Hinweisbeschilderung zum Gelände aufgestellt werden. Der Bezirksbürgermeister erwartet eine starke Präsens des Ordnungsamtes, um illegales Gehwegparken zu unterbinden.

Vor dem Start der Veranstaltung ist eine Kommunikation in den diversen Medien geplant. Es werden Flyer verteilt und die Anwohner erhalten Postwurfsendungen.

Die Baumaßnahmen im Bereich Neue Friedrichstraße / Markomannenstraße und Treppe Mirker Bahnhof sollen zum Beginn der Veranstaltung abgeschlossen sein.

Es wurde der Wunsch der Einrichtung einer Hotline für Informationen z.B. zur Anreise sowie für Rückfragen von Anwohnern geäußert. Dieses wird geprüft.“

Das nächste Forum:Mirke ist am 14. Juni .

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