Forum:Mirke 40 | 15. Dezember 2021

  1. Begrüßung und Info

David Becher begrüßt die Teilnehmenden und gibt einige Infos zur Durchführung der Videokonferenz.

  1. Verkehr im Quartier Mirke

David Becher begrüßt Herrn Meyer Verkehrsdezernent, der heute am Forum teilnimmt, um die drängenden Fragen zum Verkehrslenkung im Quartier mit dem Forum zu besprechen.

Im nächsten Jahr stehen einige Ereignisse an, die die verkehrliche Situation im Mirker Quartier stark beeinflussen bzw. verändern. Einige Beispiele dazu sind:

  • der Solar Decathlon mit hohen Besucherzahlen.
  • In der Neuen Friedrichstraße wird im nächsten Jahr die Fahrradstraße freigegeben. Damit ist der Wegfall von Parkplätzen verbunden.
  • Anfang November hat der Landtag NRW das Nahmobilitätsgesetz beschlossen, in dem die Gleichrangigkeit des Fuß- und Radverkehrs zum Autoverkehr erstmalig gesetzlich verankert wird. Die Fußgänger*innen – nicht nur in der Nordstadt – werden dann ihr Recht auf sichere Gehwege einfordern.
  • Im Bußgeldkatalog sind die Bußgelder für Parken auf Geh- und Fahrradwegen auf mind. 50 € erhöht.

Zur Verkehrsabwicklung im Rahmen des Solar Decathlon 21/22 (SDE) führt Herr Meyer aus, dass die Universität das Verkehrskonzept zurzeit erarbeite. Er nimmt an, dass es spätestens bis März fertig sein wird.  Er geht davon aus, dass während des SDE die Besuchenden nicht im Quartier parken können. Das Verkehrskonzept der Universität basiert auf der Annahme, dass die Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Während der SDE-Ausstellung vom 10. bis 26. Juni 2022 werden ca. 100.000 Besucher erwartet. Mit dem hauptsächlichen Besucheraufkommen wird an den Wochenenden gerechnet. Weiter informiert Herr Meyer, dass während des SDE die Zufahrten zum Quartier nur für die Bewohnenden möglich sei werden. Auch für Lieferverkehr und Geschäftskunden muss das Quartier erreichbar sein. Sicherlich werden Kontrollen, für die dann der Veranstalter zuständig sein wird, durchgeführt. Die Zufahrt für die Baumaßnahmen wird über die Juliusstraße erfolgen. Sobald das Verkehrskonzept vorliegt wird Dr. Daniel Lorberg in einer der nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung Elberfeld darüber berichten.

Mit der Fertigstellung der Kanalbaumaßnahmen an der Neuen Friedrichstr. ist in 2022 zu rechnen, so dass sie dann als Fahrradstraße frei gegeben werden kann. Dort werden weniger Parkplätze als früher zur Verfügung stehen. Von der Bezirksvertretung Elberfeld wurde vor ca. 3 Jahren deswegen die Verwaltung beauftragt ein Parkkonzept zu erarbeiten. Es war geplant, dieses Konzept im Rahmen des Projektes MoMo-Stadt zu erstellen. Leider erhielt das Projekt keine Förderbewilligung. In einer Drucksache (file:///C:/Users/INGEGR~1/AppData/Local/Temp/VO_1609_21_Bericht.pdf) führt die Verwaltung jetzt aus, dass das Parkkonzept nicht erstellt werden kann, da dafür kein Personal zur Verfügung steht.

In der Diskussion wird deutlich, dass Anwohner aus unterschiedlichen Bereichen des Quartiers sich bereits vor längerer Zeit bei der Verwaltung gemeldet und die Einführung von Bewohnerparken gefordert haben, sowie Vorschläge zur Verbesserung dafür einbrachten. Davon ist bisher nichts umgesetzt worden. Thomas Kring informiert, dass die Bezirksvertretung eine Initiative gestartet habe, bestehende Parkhäuser zu nutzen. Jedoch ist die Bereitschaft die Kosten für einen Parkplatz zu bezahlen, sehr gering. Auch der Vorschlag Quartiersgaragen, wie am Ölberg geplant, für die Anlieger zu öffnen, grenzt an der Kostenfrage. Verschärfend für die Parksituation im Quartier kommt hinzu, dass durch neue verkehrsrechtliche Regelungen die Kreuzungsbereiche 10 m von der einmündenden Straße freigehalten werden müssen. Auch sei Gehwegparken nur zulässig, wenn der Gehweg mindestens eine Breite von 1,80 m hat. Herr Meyer macht deutlich, dass Anwohnerparken eine Lösung wäre, aber mit einer Umsetzung nicht vor 2024 zu rechnen sei. Gaby Schulten fragt, warum das Parkkonzept nicht an ein Ingenieurbüro vergeben wird. Herr Meyer antwortet, dass auch eine Vergabe städtisches Personal erfordere, das nicht zur Verfügung stünde.

Eva Parusel möchte den Fokus weg vom Auto auf das Rad und die zu Fußgehenden lenken. So sei die Pflasterung um die Diakoniekirche für Radfahrende nicht gut zu befahren, da die glatt abgeschliffenen Pflastersteine nur an den Kreuzungen verlegt sind. Auch die Fortführung der Verbindung in Richtung Wall über Karlsplatz, Friedrichstr., Neumarkt sollte noch verbessert werden.

Weitere Perspektiven:

Zur Eröffnung der Fahrradstraße wird eine gute Öffentlichkeitsarbeit gefordert, die zum einen auf die Änderungen, die mit der Freigabe der Fahrradstraße verbunden sind, hinweist, aber zum anderen auch die 2. Fahrradstraße in Wuppertal feiert.

Ein runder Tisch zur Einbindung interessierter Bewohner*innen war im Projekt MoMo-Stadt vorgesehen und sollte für die anstehenden Verkehrsprobleme wieder aufgegriffen werden.

Lösungen für die Parksituation können nicht bis 2024 warten. Vielleicht gibt die vom Rat geforderte Organisationsuntersuchung für den Verkehrsbereich Hoffnung, dass Personal für diese Aufgaben zur Verfügung gestellt wird. Auch müssen weitere Überlegungen angestellt werden, wie z.B. durch Quartiersgaragen eine Verbesserung der Parksituation erreicht wird. Das nicht regelkonforme Parken muss unterbunden werden, damit die zu Fußgehenden sicher die Gehwege nutzen können.

Die dringend nötige Verkehrswende erfordert ein Umdenken und kein weiter so.

  1. Mobilstationen im Quartier

Thomas Weyland informiert über ein neues Verkehrsprojekt „MIQ – Mobilstationen im Quartier“ in der Nordstadt, für das kürzlich die Bewilligung erteilt wurde. Das Projekt plant die Realisierung von  neuen Mobilstationen in der Elberfelder Nordstadt, um dem KFZ-Verkehr eine Alternative aufzuzeigen und dadurch den öffentlichen Raum zur Steigerung der Lebensqualität in den Quartiere wieder für alle nutzbar und zugänglich zu machen. Dieses Projekt plant auch die Verknüpfung der Mobilstationen mit Dienstleistungsangeboten wie z.B. Nahversorgung und Paketstationen. Anfang 2022 ist dazu auch eine Quartierskonferenz geplant. Projektbeteiligte sind die Bergische Universität, das Wuppertal Institut, Neue Effizienz gGmbH und Unternehmer/innen für die Nordstadt e. V.

Von Hanna Hüttepohl wird auf ein Projekt in Düsseldorf aufmerksam gemacht (www.incharge.city), bei dem die Paketdienstlieferungen optimiert werden, um dadurch weniger Verkehr in den Quartieren zu erzeugen.

  1. Konstellationsanalyse 2.Teil

Wegen der fortgeschrittenen Zeit wird die Vorstellung der Konstellationsanalyse von Matthias Wanner auf das nächste Treffen des Forums verschoben. Die Konstellationsanalyse 1.Teil kann unter  https://quartier-mirke.de/download/170625_Konstellationsanalyse_MirkerQuartier_web.pdf heruntergeladen werden.

  1. Aktuelles

5.1          Information über den Spendenaufruf zur Fortsetzung der Öffentlichkeitsarbeit für www.quartier-mirke.de

Die Berichterstattung auf unserer Homepage durch Mosche und Wolf hat sich zu einer Quartiershistorie gemausert, die die Veränderungen und Entwicklungen in der Mirke dokumentiert. Um die Kontinuität dieser Berichte zu sichern, hat das Orgateam einen Spendenaufruf gestartet. Bislang wurde die Arbeit durch den Mitmachfonds des Quartiers und durch die Freien Mittel der Bezirksvertretung Elberfeld finanziert. Das führte häufig zu finanziellen Engpässen. Um diese weiter zu vermeiden, ist das Spendenkonto https://www.betterplace.org/de/projects/101202-engagement-sichtbar-machen-im-quartier-mirke?utm_source=project_widget&utm_medium=project_101202&utm_campaign=widget eingerichtet worden.

Vielen Dank an die Spendenden!!!

5.2.        Coforschung eine Plattform des wissenschaftlichen Austausches zu Projekten das Mirker Quartier betreffend.

Matthias weist auf eine Veranstaltungsreihe wissenschaftliche Untersuchungen von Studierenden hin, die Themen das Quartierbetreffen. Die Ergebnisse werden in Kürze auch auf der Forum:Mirke-Homepage dargestellt.

  1. Sonstiges

Das nächste Forum:Mirke findet am 17. Februar 2022 um 19.00 Uhr statt.

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