Der Hannibal-Komplex: Ein militantes, rechtes Netzwerk in Bundeswehr, Geheimdiensten, Polizei, Justiz und Parlamenten

Vortrag und Diskussion
Der Hannibal-Komplex: Ein militantes, rechtes Netzwerk in Bundeswehr,
Geheimdiensten, Polizei, Justiz und Parlamenten

Seit 2017 tauchen immer neue Details über ein militantes, rechtes
Netzwerk in der Bundeswehr auf, das Waffendepots anlegte, Feindeslisten
anfertigte und sich auf die Ermordung politischer Gegner*innen an einem
„Tag X“ vorbereitete. Der Focus berichtete von einem konspirativen
„Netzwerk aus circa 200 ehemaligen und aktiven Bundeswehrsoldaten“. In
diesem Zusammenhang fällt immer wieder das Stichwort „Schattenarmee“ –
und das wohl zu Recht. Das Netzwerk besteht aus mehreren Zellen, die
durch verschiedene Chatgruppen, den Verein UNITER e.V. und dessen
langjährigen Vorstand André S. (Deckname: „Hannibal“), ein ehemaliger
Elitesoldat, miteinander verbunden sind. Und das ist womöglich nur die
Spitze des Eisbergs. Im Zentrum des Netzwerkes steht André S., der als Führungsperson des Vereins UNITER und Administrator diverser Chatgruppen in direktem
Kontakt zu sämtlichen Protagonisten des Netzwerks stand. Darunter fallen
der unter Terrorverdacht stehende Soldat Franco Albrecht, eine Gruppe
von rechten Preppern und Reservisten in Mecklenburg-Vorpommern und der
baden-württembergische Verfassungsschützer Ringo M., ein ehemaliger
Polizist, der in der selben Polizeieinheit wie das NSU-Opfer Michele
Kiesewetter gearbeitet hat. Nach Ansicht der Bundesregierung ist das
rechte Netzwerk, das auch als Hannibal-Komplex bezeichnet wird, kein
Netzwerk, sondern eine Serie von Einzelfällen.

In dem Vortrag wird gezeigt, dass es sich keineswegs um Einzelfälle
handelt, sondern um ein weit verzweigtes, gut organisiertes und
hochgefährliches Netzwerk mit besten Verbindungen in die
Sicherheitsbehörden, das durch „Hannibal“, den Verein UNITER und mehrere
Chatgruppen zusammengehalten wird.

Vortrag und Diskussion mit Luca Heyer, dem Autor der Studie „Der
Hannibal-Komplex“ von der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI)
aus Tübingen

Wann und wo?
Dienstag, 10. September 2019 um 20 Uhr
Autonomes Zentrum | Markomannenstr. 3 | 42105 Wuppertal

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