Spekulationen Transformationen 2050
am 4.7.2016 im Bahnhof Mirke in Wuppertal bei Utopiastadt im Wartesaal 3. Klasse
Zur Unterstützung der Suche nach neuen Entwicklungsperspektiven für das gründerzeitliche Mirker Quartier konnte Stefan Carsten gewonnen werden, das Buch „Spekulationen Transformationen Überlegungen zur Zukunft von Deutschlands Städten und Regionen“ von Matthias Böttger, Stefan Carsten, Ludwig Engel vorzustellen.
In seinem Vortrag hat Stefan Carsten generelle gesellschaftliche Veränderungen zukünftiger Stadtstrukturen beschrieben und anhand von drei in ihren Entwicklungstendenzen unterschiedlichen „Spekulationen“ dargestellt.
Bei dem „Netzland“ mit einem von Überalterung geprägten Bevölkerungsrückgang begrenzt sich Produktivität und Entwicklung auf einzelne Entwicklungsnetze. Dies führt andererseits zu einer Entvölkerung nicht produktiver Gebiete, die dann landwirtschaftlich bzw. energiewirtschaftlich genutzt werden.
Das „Integralland“ ist ein ökologisches, am Gemeinwesen orientiertes Einwanderungsland mit hohem Bildungsniveau. Das Zusammenleben basiert auf Nachbarschaften, innerhalb derer auch die Produktion von Gütern und Nahrungsmittel geleistet wird. Durch lokale Bürgerparlamente wird das Zusammenleben gesteuert.
Das „Wattland“ ist eine Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft mit hohem Energiebedarf, in der das Watt den Euro abgelöst hat. Nur wer Energie erzeugt, kann sich ein gutes Leben im Grünen leisten. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in konzentrieren Wohnsiedlungen in den Zentren.
In Vorbereitung der Veranstaltung wurde überlegt, wie diese Spekulationen sich für Wuppertal auswirken, und zu pointierten Aussagen zusammengefasst. Mit diesen Entwicklungstendenzen für Wuppertal wurden die Teilnehmer konfrontiert und gebeten zu überlegen, wie diese Zukunftsszenarien für das Quartier Mirke aussehen würden und welche Entwicklung die heute brach liegenden ehemalige Bahnfläche nehmen könnte.
Im Wattland wird die Siedlungsstruktur in Barmen und in Elberfeld weiter verdichtet, die gründerzeitlichen Bauten in der Nordstadt wegen schlechter Energieeffizienz abgerissen und durch Neubauten ersetzt, die nahe gelegenen Grünflächen werden aufgeforstet und ein Verfahren entwickelt, aus Pflanzen Energie zu gewinnen.
Im Netzland laufen die Entwicklungsnetze an Wuppertal vorbei. Die Stadt wird zu einer Aussteigerstadt, in der sich die Menschen selbst mit Nahrung versorgen. Die Freifläche wird dann als Agrarfläche und als Windfarm genutzt.
Im Integralland ist Wuppertal eine prosperierende Stadt, in der Bürgerparlamente die Quartiere demokratisch steuern. Utopiastadt wird ein Ort für die Entwicklung kreativer, gesellschaftsrelevanter Impulse. Auf der ehemaligen Bahnfläche haben sich Handwerkerhöfe und zahlreiche Start-Ups angesiedelt. Außerdem ist ein Areal für den Anbau von Nahrung für die Nahversorgung vorgesehen. Alle Gruppen haben unabhängig voneinander das Quartier autofrei gedacht
An drei Tischen wurden die Vorschläge und Ideen in Pläne eingezeichnet.