Forum:Mirke 52 | 13. Dezember 2023

1. Angebote und Situation Autonomes Zentrum

Das F:M ist heute zu Gast im Autonomen Zentrum. Die Aktiven des AZ berichten als Gastgeberin zunächst über die vielen Angebote des AZ. Dazu gehören diverse Sportangebote, Probenräume, Küche mit veganem Essen, sowie unterschiedliche Lern- und Ausbildungsangebote und ein Archiv.

Mehrere politische Gruppen treffen sich im AZ, die in Teilen auch die Kneipe machen, bzw. die politischen Veranstaltungen sowie Partys und Musikveranstaltungen verantworten.

Im Weiteren wird vor allem die derzeitige Situation in Hinblick auf die Verdrängung des AZ durch einen neuen Moscheebau an der Gathe thematisiert. Die Aktiven erläutern noch einmal den bisherigen Verlauf der Diskussion um den Moscheebau und den Hintergrund der DITIB und dass bislang immer noch kein weiteres Gesprächsangebot von Seiten der Stadt Wuppertal existiert. Auch wurden keine weiteren neuen Räumlichkeiten angeboten. Ebenso sei nicht erkennbar, dass es einen Runden Tisch bzw. einen später einzurichtenden Beirat geben werde. Mitglieder des F:M bestätigen, dass die Stadt Wuppertal bislang den versprochenen Runden Tisch nicht einberufen haben.

Die Aktiven des AZ betonen noch einmal, dass die DITIB sich nach wie vor nicht klar von der Politik Erdogans distanziert, mehr noch die Distanzierungen zum Terror der Hamas scheinen nur halbherzig zu sein. Im Hintergrund würde bei DITIB-Mitgliedern und -Offiziellen ganz anders über die Situation in Nahost geredet.

Das AZ will jetzt vor allem Planungssicherheit, weil eine größere Reparatur anstehen würde, die natürlich nicht in Angriff genommen werden kann, wenn die Pläne der DITIB realisiert würden.

Die Anwesenden beschließen, dass das F:M erneut einen Offenen Brief formuliert, der darauf verweist, dass noch kein Runder Tisch installiert wurde und dass dieser nun dringend einberufen werden müsse.

2. Diskriminierende „Vorfälle“ auf der Nordbahntrasse

Geschildert wird, dass es im November zwei rassistische „Vorfälle“ gegenüber einer Familie auf der Nordbahntrasse zwischen Kulturkindergarten und Bahnhof Mirke gegeben hat.

Zur Beratschlagung wie mit den Vorfällen umzugehen sei, sind Roswitha Bocklage (RB), Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wuppertal, und Igor Birindiba Batista (IBB), Antidiskriminierungsbeauftragter der Stadt Wuppertal, eingeladen worden.

https://www.wuppertal.de/microsite/antidiskriminierungsstelle/antidiskriminierungsstelle/index.php

Anwesend auch Nina Bramkamp (NB), die Mitarbeiterin bei der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus ist. Sie ist in der Opferberatung tätig.

https://www.wuppertaler-initiative.de/arbeitsbereiche/mobileberatung

Nach einer kurzen Berichterstattung über das was vorgefallen war, stellt RB die Frage, was man im Quartier benötigt, um rassistische Übergriffe zu verhindern. IBB ergänzt, dass zunächst die konkret Betroffenen adressiert werden müssten. Die Betroffenheit müsste ins Zentrum gerückt werden. NB signalisiert ihre Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zur Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Düsseldorf, die sowohl Beratung als auch Öffentlichkeitsarbeit mache.

Einig ist man sich in der Runde, dass solche Vorfälle dokumentiert werden müssten. Und dass zudem den Betroffenen die Möglichkeit gegeben werden soll mit dem Antidiskrimierungsbeauftragten und der Opferberatung Kontakt aufzunehmen. Hier soll die Alte Feuerwache gebeten werden, den Betroffenen ein Gespräch mit diesen Organisationen zu vermitteln.

Im Weiteren stellt sich die Frage, was das F:M als Stadtteilforum denn beitragen könne. Aus der Fragestellung von RB, ob man z.B. Safe Spaces anbieten könne, entwickelt sich die Diskussion, um weitere Handlungsoptionen, wie die Dokumentation, die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit (Plakat, Quartierskarte zu Safe Spaces), bzw. die Herstellung von Transparenz nach solchen Ereignissen. Es wird hervorgehoben, dass das Quartier über das F:M relativ gut vernetzt und dass das auch eine Stärke sei.

Der Position, dass hier ein Quartiersansatz zu Antidiskriminierung und antirassistischem Handeln gefunden werden muss, wird zugestimmt und die Runde ist sich einig, diese Sachverhalte als Entwicklungsauftrag zu betrachten und insofern würde das thematisch auch einen Stadtentwicklungssalon in 2024 nahelegen. In Workshopform sollen dementsprechend Handlungsoptionen mit Blick auf diskriminierendem und rassistischem Handeln diskutiert und in der Folge auch umgesetzt werden.

3. Quartiersplan 2033

Christine Riesner und Eva Parusel berichten über den Stand in der AG zum Quartiersplan 2033. Hintergrund für die AG ist, dass die Ergänzungen zu dem Quartiersplan 2033 relativ begrenzt waren. Und es wird deutlich, dass vor allem Visionen zu sozialen Fragen im Quartier wenig adressiert waren.

Sie berichten, dass jetzt bereits Kontakte zur AWO und zur GWG aufgenommen wurden, um hier Multiplikator:innen für weitere Personenkreise und deren Vorstellungen zu erreichen. Offen war die Frage, in welcher Form man tatsächliche weitere Äußerungen zur sozialen Entwicklung im Quartier bekommen könne. Dieter Bieler-Giesen verweist darauf, dass im Rahmen der Städtebauförderung 2024 eine Evaluation anstehen würde. In diesem Zusammenhang könnten die Arbeiten von Matthias Wanner durchaus hilfreich sein. In Bezug auf eine Befragung solle man doch Kontakt zum Büro für Bürgerbeteiligung der Stadt Wuppertal aufnehmen. Für weitere Anregungen ist das F:M über die Adresse info@quartier-mirke.de erreichbar.

4. Parkraumkonzept Nordstadt

Eine Teilnehmerin berichtet über diverse Behinderungen durch parkende Fahrzeuge in der einen oder anderen Form.

Thomas Weyland erläutert den Sachstand im Zusammenhang mit der Beauftragung eines Parkraumkonzepts für die Elberfelder Nordstadt. Das scheint momentan gar nicht mehr so sicher, dass ein zukünftiges Konzept für die Nordstadt erstellt wird. Eine neue Mitarbeiterin bei der Stadt Wuppertal wird ab dem 1.1.24 eine Ausschreibung für ein Planungsbüro vorbereiten. Ob das für die Nordstadt sein wird, konnte hier jetzt nicht beantwortet werden. Die Meinung vieler ist aber, dass es absolut dringlich ist, ein Parkraumkonzept so schnell als möglich zu erarbeiten. Das sehen wohl auch Teile der Elberfelder Bezirksvertretung so.

Eva Parusel schlägt vor, auch dazu einen Stadtentwicklungssalon zu machen, um deutlich zu machen, welche Veränderungen im Quartier vorzunehmen seien und zudem auch politisch deutlich zu machen, welche Notwendigkeit hier herrscht.

Dieser Vorschlag wird angenommen. Dieser sollte im Verlauf 2024 stattfinden.

5. AG Wärmewende im Quartier

Thomas Weyland erläutert, was es mit AG Wärmewende im Quartier auf sich hat. Seit ein paar Monaten treffen sich vor allem Haus- und Wohnungseigentümer:innen sowie Mieter:innen auf Initiative des F:M, da eine Wärme- und Energiewende in einem gründerzeitlichen Quartier nicht so leicht zu bewerkstelligen ist, da weder Systeme wie Wärmepumpen, noch eine Fernwärmeversorgung realisierbar erscheinen. Zudem verhindert die Auslegung von Denkmalschutzrichtlinien die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der denkmalgeschützten Gebäude in der Nordstadt.

Bislang hat man sich dreimal getroffen. Beim letzten Gespräch war der Bauamtsleiter Jochen Braun Gast, der erläuterte, dass sich im Bereich des Denkmalschutzes wahrscheinlich in den kommenden Jahren in Bezug auf PV-Anlagen einiges ändern wird.

Ziel der Initiative ist es, die Wärme- und Energiewende in der Elberfelder Nordstadt voranzutreiben. Ein Nachdenken über gemeinsame dezentrale Nähwärmesysteme hat begonnen. Wichtig ist der AG, dass es sozial abgestimmte Konzepte gibt, die möglichst ohne Mieterhöhungen auskommen soll.

6. Sonstiges und Termine

In den Wiesenwerken findet am 22.12. um 19 Uhr ein Offenes Singen statt. Durchgeführt wird dieses durch den „Freitagschor“. Es gibt Punsch und Fingerfood

Das nächste Forum:Mirke findet am 22. Februar 2024 statt.

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