Forum:Mirke 29 | 16. Mai 2019
Forum:Mirke 29 | 16. Mai 2019
Im Gemeindesaal der Friedhofskirche Alemannenstraße 42a
- Begrüßung und Info durch Herrn Dermann
Anschließende Besichtigung der Friedhofskirche
Herr Dermann vertritt seine erkrankte Frau und informiert über die Reformierte Gemeinde der Friedhofskirche. Die Gemeinde Elberfeld -Nord ist in 4 Bezirke aufgeteilt, ein Bezirk davon ist die Friedhofskirche, mit ca. 2.500 Gemeindemitgliedern.
Zweifelsohne ist der so genannte „Ölberg Dom“ einer der schönsten wenn nicht die schönste Kirchen Wuppertals. Die Bezeichnung „Friedhofs“kirche ist irreführend, da die Kirche nicht für den benachbarten Friedhof zuständig ist. Versuche von Johannes Rau, den Namen in „Friedens“kirche zu ändern, hatten keinen Erfolg. Wegen der guten Akustik wird die Kirche, die 1000 Sitzplätze vorweist, gerne für Konzerte und Veranstaltungen genutzt. Sie ist ein beliebter Ort für Hochzeiten wegen der besonderen Atmosphäre.
Neben zahlreicher sozialen Aufgaben wir Seniorenarbeit, Unterstützung von Bedürftigen wurde in der Gemeinde die Mädchenkurrende ´- ein überregionaler sehr erfolgreichen Mädchenchor – gegründet. Die Mädchen des Chores kommen aus ganz Wuppertal, er ist nicht konfessionell und nur die Musik steht im Vordergrund. 2016 war der Chor zu einer Konzertreise nach Brasilien eingeladen; in 2017 belegte er den 4. Platz des Bundeschorwettbewerbs. Auch die Knabenkurrende tritt mit dem Quempassingen in der Friedhofskirche auf.
Die ehemalige Gemeinde der Kreuzkirche jetzt Diakoniekirche schloss sich der lutherischen Kirche am Kolk an.
Ein bedeutender, in der Friedhofskirche tätiger Pfarrer war Helmut Hesse, er starb 1943 im KZ Dachau. Nach ihm soll jetzt eine Straße benannt werden.
Bei der anschließenden Führung in der 1898 eingeweihten Kirche war auffallend, dass die Malerei keine figürlichen Darstellungen hat. Im Gegensatz zu den Reformierten Kirchen, die sonst ohne Schmuckelemente gestaltet sind, fällt bei der Friedhofskirche die üppige Bemalung auf, die einige der Teilnehmer*innen an eine Mosche erinnert. Die im Krieg zerstörten Glasfenster konnten mittlerweile wieder künstlerisch erneuert werden. Sie erhielten 2018 einen Architekturpreis verliehen (siehe dazu http://quartier-mirke.de/?s=Friedhofskirche). Auch auf die besondere Orgel –Eine Sauerorgel – wurde hingewiesen. Mehrmals jährlich finden Führungen durch die Kirche und Orgelkonzerte statt, Termine sind im Anhang des Protokolls zu finden.
- Umbauten oder Verkleinerung der Friedhöfe an der Hochstraße
In seinem Vortrag informiert Herr Schellenberg Geschäftsführer der Friedhöfe des Elberfelder Gemeindeverbandes über den Rückgang bei Beerdigungen und der großen Zunahme der Urnenbestattungen, das zur Folge hat, dass für Friedhöfe weniger Flächen benötigt werden. Mit dem Rückgang der Beerdigungen sind dann aber auch reduzierte Einnahmen verbunden. Diese Entwicklung erfordert langfristige Planungen für die bestehenden Friedhöfe, da Änderungen erst nach langen Zeiträumen geschehen können. Die Pachtdauer für eine Grabstätte liegt bei ca. 25 Jahren, danach wird noch eine Frist von 10 Jahren eingehalten bis auf den Flächen andere Nutzungen möglich sind.
Schon heute wird diese Entwicklung an den Friedhöfen deutlich, da zwischen den einzelnen Grabstätten häufig weitere Abstände liegen.
So ist der Reformierte Friedhof 57.000 qm groß aber nur
71% der Fläche ist belegt, der Lutherische Friedhof ist 48.000 qm groß und dort ist 56% der Fläche belegt.
Trotz der geringeren Einnahmen bestehen steigende Unterhalts- und Sanierungskosten.
So wurden von der Friedhofsverwaltung jetzt Teilflächen der Friedhöfe ermittelt, für die keine weiteren Nutzungsrechte vergeben werden, so dass diese Flächen sehr langfristig einer anderen Nutzung zugeführt werden können.
Diese Flächen können perspektivisch genutzt werden: zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Attraktivierung des Friedhofes für die Besucher*innen und Anwohner*innen, Plätze mit Bänken, verbessere Wegeführung, Kleingärten, Urban Gardening, Erhöhung der Nachhaltigkeit, Kinderspiellätze, Solaranlagen…… Ein offener Prozess der Ideenfindung kann hier angestoßen werden. Die Friedhofsverwaltung ist offen für Anregungen, Engagement sowie Vorschläge zur Finanzierung.
Das Forum:Mirke wird in der nächsten Sitzung das Thema aufgreifen und versuchen, Ideen und Engagement in den Prozess einzubringen.
Angesprochen wurde auch, ob nicht eine Öffnung der Mauer zwischen Katholischem und Reformiertem Friedhof hergestellt werden könnte. Dieses wurde für den westlichen Bereich nahe der Hochstraße in Aussicht gestellt.
- Im Mirker Quartier passiert einiges…
Lärmschutz an der A 46
Die Mobile Mirke hat zum einem ersten Treffen eingeladen, dem ca. 20 Besucher gefolgt sind. Viele der Besucher kamen von außerhalb des Mirker Quartiers, die sich auch für mehr Lärmschutz an der Autobahn einsetzen. In der Diskussion konnten viele Sachinformationen ausgetauscht werden. Die Gruppe wird sich am 6.6. um 19.30 in der Malerstraße 20 wieder treffen.
Neue Mitmachprojekte sind ausgewählt und ca. ein Drittel der Mittel ist bereits vergeben. Im Herbst wird ein weiterer Termin des Beirates stattfinden, zu dem dann neue Anträge gestellt werden können. Termin wird noch bekannt gegeben.
Expedition:Raumstation auf dem Utopiastadt Campus
Zwischen Juni und Oktober 2019 erhalten Unternehmer*innen und andere Organisationen die Möglichkeit ihre (Geschäfts-)Idee zu erproben. Ein ausgebauter Fracht-Container bietet Platz für unterschiedlichste Nutzungen, ein Büro-Container für Coworking. In diesen Container können die vorgeschlagen Projekt- und Unternehmensideen, ausprobiert werden. Eine Infoveranstaltung dazu gibt es am 28.05.2019 um 18.00 Uhr in Utopiastadt.
- Umzug des Bandwebermuseum in die Mirke
Frau Persch Vorsitzende des Fördervereins freut sich über die neuen Ausstellungsräume für das Bandwebermuseum in dem historischen Fabrikgebäude der ehemaligen Firma Goldzack. Das Museum ist ein Teil der 100-jährigen Industriegeschichte Wuppertals. Es wird seit 31 Jahren von ehrenamtlichen Kräften betreut und ist seit dieser Zeit immer weiter ausgebaut worden. Es verfügt über verschiede Webstühle, die alle funktionsfähig sind. Bislang war es im Schulzentrum Süd angesiedelt. Da die Schülerzahlen dort wachsen und neue Räume benötigt werden, muss das Bandwebermuseum jetzt umziehen.
Der 30. Jahrestag des Museum sollte eigentlich im April gefeiert werden, wegen des Umzugs wird dieser verschoben.
Die neuen Räume werden im 2.OG des Goldzackhauses liegen. Da die Renovierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, wird sich der Umzug leider verzögern. Bis zur Eröffnung der neuen Räume sollen auch alle Webstühle wieder funktionstüchtig sein. Frau Pesch berichtet, dass sie zur Ergänzung ihrer Ausstellung jetzt auch Exponate sammelt, die in Verbindung mit der Firma Goldzack stehen.
- Vorplatz Mirker Bahnhof
Der Vorplatzes des Mirker Bahnhofes vor allem der Treppenaufgang und die Terrasse sollen saniert werden (1. Bauabschnitt). Die erforderlichen Mittel sind für 2020 beantragt, ein Auftrag für die technische Planung ist erteilt. Für die Gestaltung des gesamten Platzes inklusiv des 2. Bauabschnitts mit dem Straßenraum, den Gehwegbereichen und der Zuwegung zur Trasse soll ein Rahmenplan erarbeitet werden. Um die Vorstellungen, Wünsche der Bewohner*innen hier mit einzubringen, ist eine Bürgerbeteiligung geplant.
Der 1.Workshop ist am 11.7.2019 in Utopiastadt vorgesehen.
- Sonstiges
Die BV Elberfeld hat die Planung zur Neuen Friedrichstraße als Fahrradstraße beschlossen. Thomas Kring informiert, dass in diesen Planung die Wiesenstraße wegen der Buslinie weiter Vorfahrt hat. Es soll jedoch ein Antrag eingebracht werden, diese Vorfahrt zu ändern, so dass die Fahrradstraße Neue Friedrichstraße Vorfahrt erhält.
Die Europäische Mobilitätswoche findet vom 16.9. -22.9.statt. Wuppertal möchte sich dabei beteiligen. Sophie Clees lädt alle Interessierten zu einem Workshop im Rathaus Barmen am 5.6.2019 um 16.00 Uhr ein, um eine Champagne für Nachhaltige Mobilität vorzubereiten.
Das nächste Forum:Mirke findet am 18.07.2019 um 19.00 Uhr statt